120 Jahre Morgenpost: Albert Speers Pläne zu "Germania": Welthauptstadt des Wahns

Die von Albert Speer geplante "Halle des Volkes" sollte einen Durchmesser von 250 Metern haben und bis zu 180.000 Menschen Platz bieten

Vor 120 Jahren, am 20. September 1898, erschien zum ersten Mal die Berliner Morgenpost. Zum Jubiläum zeichnen wir nach, wie sie über die wichtigsten und spannendsten Ereignisse ihrer Zeit berichtete. Heute: Hitlers Germania.

Das Einzige, was von den megalomanen Plänen im Stadtbild Berlins heute noch zu sehen ist, trägt einen passenden Namen: "Großbelastungskörper". Zeugt doch das zylinderförmige Trumm Beton am Löwenhardtdamm/Ecke General-Pape-Straße gelegen, trefflich von der belasteten Geschichte Deutschlands. In seiner schieren Wucht, mit dem wohl größten spezifischen Gewicht aller Berliner Bauwerke. Auch der Zeitpunkt seiner Errichtung, 1941 bis 1942, passt: Kurz nachdem das Reich die Sowjetunion angegriffen hatte, damit man es nun auch wirklich mit der ganzen Welt aufnehme, sollte der Wahnsinn endlich auch die Hauptstadt ergreifen. Die Pläne dafür waren da schon jahrealt.

Am 1. März 1937 meldete die Berliner Morgenpost, der Führer habe "ein ungeheures verantwortliches Aufgabengebiet einem Mann in die Hand gelegt, der als Nationalsozialist und als Künstler durch seine Werke für sich spricht." Die Rede war von dem Architekten Albert Speer, geboren 1905. Er könne "trotz seiner Jugend auf reichen Erfahrungen aufbauen". Sein Aufgabengebiet war in der Tat "ungeheuer", in jeder Hinsicht.

Adolf Hitler träumte in jenem Jahr, kurz nach den Olympischen Spielen in Berlin, von neuen Rekorden, diesmal bei den Häusern seiner komplett umgestalteten Hauptstadt. "Germania" wollte er sie nenne...

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