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Die 13 nervigsten Meeting-Typen und wie ihr mit ihnen umgeht

Nicht mit jedem Mitarbeiter ist ein Meeting ein Vergnügen. Aber mit ein paar Tipps könnt ihr gut mit unterschiedlichen Menschentypen umgehen. - Copyright: Gettyimages
Nicht mit jedem Mitarbeiter ist ein Meeting ein Vergnügen. Aber mit ein paar Tipps könnt ihr gut mit unterschiedlichen Menschentypen umgehen. - Copyright: Gettyimages

Meetings könnten so schön sein – wenn nur die anderen nicht wären…Denkt ihr das auch manchmal? Klar, es gibt die netten, kreativen Teamplayer, mit denen jede Besprechung eine Freude ist. Aber dann sind da auch die Mitarbeiter, die jedes Treffen zu einer Qual machen. Weil sie schweigen. Oder alles infrage stellen. Oder ständig am Handy sitzen. Oder zu spät kommen. Oder immer wieder einen Punkt ansprechen, der längst geklärt schien.

Hier haben wir einmal die 13 nervigsten Meeting-Typen gesammelt – mit Strategien, wie man ihnen begegnet, sie ausbremst und sie in die Gruppe zurückholt.

Grundsätzlich gilt, wenn ihr ein Meeting mit einem oder mehrerer dieser Typen leitet: Bleibt ruhig und zugewandt. Atmet einmal ruhig ein und aus. Nehmt euer Gefühl wahr, lasst es aber nicht ungefiltert raus. Erinnert euch dann im ersten Schritt an grundlegende Meeting-Regeln, falls es welche gibt (z.B. kein Handy, Pünktlichkeit, Essen). Greift die Person nicht direkt an – vor allem nicht vor anderen.

Ganz wichtig: Seht das Verhalten der anderen nicht als persönlichen Angriff, sondern als interessantes Verhalten, hinter dem ein Bedürfnis steht. Und unsere Bedürfnisse sind sehr ähnlich. Wir sehnen uns zum Beispiel nach Sicherheit, nach Beziehung, nach Wertschätzung. Im Meeting selbst ist oft nicht die Zeit, in Ruhe das eigentliche Problem zu erkunden, also das Bedürfnis hinter einem Verhalten. Macht das lieber in einer Pause unter vier Augen oder am nächsten Tag.

Der Übersetzer 

So gibt er sich: Wiederholt ständig die Beiträge anderer mit eigenen Worten, kapert so skrupellos die Ideen seiner Kollegen und macht sie zu seinen eigenen. Der Übersetzer ist dabei komplett flexibel und jederzeit bereit, sein Argument über den Haufen zu werfen, wenn er merkt, dass ein anderer Standpunkt beim Chef besser ankommt.

Das könnt ihr tun: Gezielt noch einmal den Urheber des Gedankens/der Idee ansprechen und ihn bitten, seinen Vorschlag konkreter zu beschreiben. Ihm danken und anschließend dem Nachplapperer das Wort erteilen und ihn bitten, seinen „anderen“ Gedanken zu teilen. Auch dabei nicht sarkastisch werden, sondern mit Neugierde die Unterschiede erforschen wollen. Wenn es denn welche gibt.

Der Futterautomat

So gibt er sich: Hat zu Beginn des Meetings zwei Muffins vor sich, die er wild krümelnd futtert. Oder greift verstohlen immer wieder unter den Tisch, um dann krachend Nüsse zu kauen.

Das könnt ihr tun: Erinnert noch einmal daran, dass es angenehmer ist, ohne Ablenkung zu sprechen. Bietet allen an, nach 30 Minuten eine kurze Snackpause zu machen.

Der Allwissende

So gibt er sich: Das Thema, mit dem er sich nicht auskennt, gibt es nicht. Ob Steuertricks, Flugbuchung, Politik, Relativitätstheorie – er weiß es. Erklärt allen, wie die Welt funktioniert. Jongliert dabei mit solidem Halbwissen und führt die Diskussion in unwichtige Seitenpfade.

Das könnt ihr tun: Ihn und sein Fachwissen wertschätzen, aber sanft einbremsen. „Wow, Du scheinst wirklich eine Menge über Thema XXX zu wissen, und das beeindruckt mich. Ich merke nur gerade, dass es mir zunächst wichtig ist, im Punkt XXX zu einer Einigung zu kommen – und wenn dann noch Zeit ist, können wir das vertiefen. Einverstanden?“ Wichtig: Nicht zynisch werden oder ironische Bemerkungen machen. Oft schlummert unter dem Geltungsdrang ein fragiles Ego.

Das Mauerblümchen

So gibt er sich: Blickt meist vor sich auf den Tisch, manchmal auch interessiert in die Runde und folgt dem Meeting. In jedem Fall spricht er fast nie, der Klang seiner Stimme ist allen weitgehend unbekannt. Oft ist dieser Meeting-Typ bei den Kollegen durchaus beliebt, in Konferenzen aber komplett stumm und unscheinbar.

Das könnt ihr tun: Ein Meeting ist für diesen Typ eine Situation, in der er sich vor allem blamieren kann. In der Fantasie laufen dann ganze Filme ab, was passieren könnte, wenn man etwas sagt und damit abgelehnt wird. Vielleicht hat er oder sie diese Erfahrung auch mal gemacht und schweigt seitdem. Ganz wichtig: Der Person Sicherheit vermitteln, vielleicht in einem Vier-Augen-Gespräch sagen, dass euch seine Meinung wichtig ist. Ihr könnt das "Mauerblümchen" auch zu Beginn des Meetings gleich zu Wort kommen lassen, und wenn es mit einem banalen „Wie geht´s dir heute?“ ist. Wer früh im Meeting spricht, neigt dazu, sich auch danach häufiger einzuschalten. Und: Jeden Beitrag des Schweigers wertschätzen, Aufmerksamkeit zeigen, ihm danken. So gewinnt er langsam Zutrauen.

Der detailverliebte Pingelige

So gibt er sich: Fragt beständig nach, verbeißt sich in Kleinigkeiten, will es immer noch ein wenig genauer wissen. Macht sich konstant Notizen aus Furcht, etwas falsch zu verstehen.

Das könnt ihr tun: Lobe seine Zuverlässigkeit und Sorgfalt und bestärke ihn mit Aufgaben, die seiner Akribie entgegen kommen. Für das Brainstorming ist er vielleicht nicht der Richtige, aber vielleicht könnte er das Protokoll schreiben.

Die Negativ-Nervensäge

So gibt er sich: Hat schon zu Meetingbeginn dunkle Wolken über dem Kopf, nörgelt an allem herum, verweist immer auf die negativen Aspekte jeden Vorschlags und malt in den düstersten Farben aus, warum das ohnehin nichts wird. Sagt zum Beispiel Sätze wie: „Gut, dann machen wir das jetzt, um zu sehen, dass es nicht funktioniert.“

Das könnt ihr tun: Ihn gleich zu Beginn fragen, was genau er meint, ihn bitten, seine Zweifel genau zu erklären und ihn ermuntern, Verbesserungsvorschläge zu machen. Falls er keine hat, die Diskussion wieder fokussieren: „Okay, vielleicht ist das noch nicht der perfekte, sondern nur der bis hierhin beste Vorschlag. Lasst uns also schauen, was wir daraus machen können.“ Oder eine paradoxe Maßnahme: Sagt, dass es Ihnen wichtig ist, konträre Meinungen im Raum zu haben und bitten Sie den Nörgler, IMMER die Gegenposition einzunehmen. Damit ist er in einer Zwickmühle und muss sich etwas Neues überlegen.

Die Plaudertasche

So gibt er sich: Wenn er das Wort ergreift, zuckt jeder zusammen, denn man weiß: Die nächsten 20 Minuten sind geblockt. Kommt von Hölzchen auf Stöckchen, von Anekdote zu Anekdote, Gedanken und Worte verlaufen ohne Richtung und Ziel, bis der ganze Saal in den Dämmerschlaf weggleitet.

Das könnt ihr tun: Lasst euch nicht hypnotisieren, gebt euch jetzt innerlich einen Ruck, um in einer Atempause der Plaudertasche kurz zusammenzufassen: „Verstehe ich das richtig, du meinst…“ Dann kann er vielleicht noch einmal ergänzen, anschließend hat der nächste das Wort. Wichtig: Freundlich und zugewandt bleiben. Oftmals ist den Personen nicht bewusst, wie sehr ihr Wortschwall andere nervt. Und: Sie sind häufig dankbar, dass jemand ihre wabernden Gedanken auf den Punkt bringt.

Der Techfreak

So gibt er sich: Kommt mit Handy, iPad und Laptop ins Meeting, blickt ständig auf einen Bildschirm, wirkt abwesend, tippt den Nachbarn an und zeigt ihm etwas auf dem Screen.

Das könnt ihr tun: Freundlich an Meeting-Regeln erinnern. Wenn es noch keine gibt: Regeln aufstellen. Den Sinn erklären. „Wenn vier von zehn Personen auf den Bildschirm gucken, sind wir nicht auf dieselbe Sache fokussiert, dann fürchte ich, dass wir länger brauchen oder weniger Ergebnisse haben und das finde ich unnötig und würde mich ärgern. Daher bitte ich Euch jetzt, die Geräte wegzulegen, damit wir…“

Der Unvorbereitete

So gibt er sich: Hat die nötigen Unterlagen nicht dabei, kann den Stand seiner Projekte nicht genau referieren. Auf Nachfrage reagiert er hektisch und schuldbewusst und wühlt in seinen Unterlagen.

Das könnt ihr tun: Bindet ihn in die Vorbereitung von Meetings ein, besprecht direkt mit ihm, warum Meetings gute Vorbereitung brauchen, übergebt ihm perspektivisch die Verantwortung für einige Besprechungen. Wenn möglich: Bucht ihm im Rahmen der Mitarbeiterentwicklung ein Training für effektive Meetings.

Der Zuspätkommer/Der Zu-früh-Geher

So gibt er sich: Kommt immer fünf Minuten nach Besprechungsbeginn reingeflattert, macht dann ein großes Aufhebens um sich und beginnt minutenlange Erklärungen. Oder: Geht vor dem Ende, weil er dringende Termine hat. Untergräbt damit das Gruppengefühl.

Das könnt ihr tun: Die Show ignorieren, das Meeting beständig pünktlich beginnen und beenden. Denn: Das Zuspätkommen sollte nicht zum Gruppenmuster werden. Bei Gelegenheit noch mal grundlegend darauf hinweisen, wie wichtig für Euch und die Gruppe ein pünktlicher Beginn ist. Vielleicht nötig: Meetings immer zehn Minuten vor der vollen Stunde beenden. Damit noch genug Zeit für Raumwechsel, einen Toilettengang oder eine Trinkpause ist.

Die Flüsterer

So gibt er sich: Steckt ständig mit Sitznachbarn die Köpfe zusammen, dann wird stundenlang gequatscht wie früher in der letzten Reihe beim Matheunterricht.

Das könnt ihr tun: Da hilft nur die Mathelehrer-Taktik: Betonen, wie wichtig es euch ist, dass alle Meinungen im Raum zu Wort kommen und die Plaudertasche fragen, ob sie Ihren Beitrag nicht allen zur Verfügung stellen will.

Der Aggressor

So gibt er sich: Attackiert andere verbal und persönlich – auch Vorgesetzte (euch!). Macht Vorschläge lächerlich, wertet andere ab. Sagt als Rechtfertigung, dass er einfach geradeaus und ehrlich sei und kein Speichellecker wie die anderen.

Das könnt ihr tun: Auch wenn die Halsschlagader pocht: ruhig bleiben. Einatmen und lange ausatmen. Handlungsmöglichkeiten: Abwertungen unterbinden, an Gesprächsregeln erinnern. Dabei direkten Augenkontakt halten. Kurz sprechen, dann atmen. Bleibt er aggressiv, bleibt ihr ruhig. Beobachtung spiegeln: „Ich sehe, dass du richtig wütend bist.“ Dann auf die Sachebene gehen und Fragen stellen: Worum geht es dir? Was heißt das genau? Was ist dein Vorschlag? Wird der Dauerkritiker grundsätzlich und persönlich, fragt in die Runde: „Sieht das noch jemand genauso wie er?“ In den meisten Fällen wird er dann sehen, dass er mit der Meinung isoliert ist. Sollten ihm viele zustimmen, habt ihr wirklich ein Problem.

Die kaputte Schallplatte

So gibt er sich: Kommt immer wieder auf denselben Punkt oder denselben Vorschlag zurück, verhindert damit ein Vorangehen und nervt die anderen Teilnehmer.

Das könnt ihr tun: Durchatmen und anerkennen, dass er beharrlich seinen Punkt vertritt. Das Thema explizit notieren und ins Protokoll aufnehmen und zusagen, dass es zu einem anderen Zeitpunkt gern noch mal thematisiert wird. Die Person will mit ihrem Anliegen gehört werden, also gib ihr das Gefühl, dass es angekommen ist.