Letzte Folge „Circus HalliGalli“: Das waren die Highlights in der „Manege des Wahnsinns“

Heute Abend heißt es Abschied nehmen von „Circus HalliGalli“. (Bild: ProSieben)
Heute Abend heißt es Abschied nehmen von „Circus HalliGalli“. (Bild: ProSieben)

Heute Abend begrüßen die Moderatoren Joachim „Joko“ Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf zum letzten Mal ihre Zuschauer im „Circus HalliGalli“. Nach 136 Folgen ist Schluss – man will schließlich auf dem Höhepunkt gehen.

Als Klaas Heufer-Umlauf und Joachim „Joko“ Winterscheidt 2009 zum ersten Mal gemeinsam bei MTV Home auf der Couch saßen und Klamauk machten, war noch nicht abzusehen, dass die beiden ein paar Jahre später zu den relevantesten Fernsehmachern der deutschen TV-Landschaft werden würden. Während sich Couchspektakel und Talkshows längst selbst überholten und ins Abseits manövrierten, blödelte sich das Duo von Nischenzeiten und Nischensendern mit Internetunterstützung ins Hauptabendprogramm – und das mit immer extremeren Formaten.

Das Herzstück, Circus HalliGalli, flimmerte zum ersten Mal am 25. Februar 2013 über die TV- und Computerbildschirme. Insgesamt vier Tage, 16 Stunden und 30 Minuten vor dem Fernseher würde es dauern, wollte man sich alle Folgen am Stück ansehen.

Nicht immer gab es zwischen den Moderatoren nur Umarmungen – die beiden blieben sich in puncto Boshaftigkeit wenig schuldig. (Bild: ProSieben/Claudius Pflug)
Nicht immer gab es zwischen den Moderatoren nur Umarmungen – die beiden blieben sich in puncto Boshaftigkeit wenig schuldig. (Bild: ProSieben/Claudius Pflug)

Egal, ob sie in „Bei Anruf Udo“ gemeinsam mit Starfigaro Udo Walz und Gästen das Telefonbuch des anderen nach Promi-Nummern durchforsteten und diese mit falscher Stimme anriefen, oder ob sie bei „Aushalten: Nicht lachen“ sich selbst mit abstruser Situationskomik, doofen Perücken oder Gaststars zum Lachen brachten – am meisten Spaß hatten Winterscheidt und Heufer-Umlauf stets miteinander. Joko lachte nicht selten über seine eigenen Blödelaktionen mehr als alle anderen: Es fiel schwer, hier nicht herzhaft mitzulachen.

Nicht immer hatten aber beide Moderatoren etwas zu lachen – viele Rubriken lebten auch vom Motto „Des einen Freud, des anderen Leid“. So manches „Wenn ich du wäre“ fällt einem hier ein: Eine Disziplin, die in November 2016 mit Jokos Rache ihren grandiosen und ungeschlagenen Höhepunkt fand. Nachdem Heufer-Umlauf ihm nämlich einen vermeintlichen „Day Off“ versaute, schrieb der seinem Freund eine (fiktive) Autobiographie.

Auf den Straßen Berlins sah Heufer-Umlauf immer mehr Plakate mit seinem Gesicht und Werbung für den vermeintlich autobiografischen Buchtitel „Ich bin dann mal Kult“ – ehe ihm sein Kollege offenbarte, dass die beiden nun zur Buchpräsentation ins renommierte Kaufhaus Dussmann fahren würden. Dort wartete bereits die versammelte Presse sowie Autor Benjamin von Stuckrad-Barre, der den Abend moderierte und gemeinsam mit Winterscheidt und den Musikern Olli Schulz und Manny Marc von den Atzen aus dem Buch vorlas. Heufer-Umlauf war das so peinlich, dass er abbrechen musste – die Zuschauer und Bühnengäste lachten Tränen.

Ebenfalls in Erinnerung bleiben wird der falsche Ryan Gosling, den das Circus-HalliGalli-Team zur Preisverleihung der Goldenen Kamera im März dieses Jahres schmuggelte. Erst, als der falsche Schauspielstar bereits auf der Bühne stand und die Goldene Kamera entgegennahm, flog der Schwindel auf. Für die Macher der Goldenen Kamera war „Goslinggate“ eine peinliche Angelegenheit, für die Sendungsmacher ein einziger Triumph.

Circus HalliGalli wurde immer größer – auch in Sachen Showgäste. Denn längst hatten Heufer-Umlauf und Winterscheidt Stars zu Gast, mit denen sie stets irrwitzige Interviews (gerne mal im Keller) führten, unter anderem mit Katy Perry oder Nora Tschirner. Auch die musikalischen Gäste waren hochwertig – so besuchten sogar Metallica die Show, Linkin Park, Marteria oder Die Tote Hosen.

Und weil eine TV-Show, die auf sich etwas hält, auch einen eigenen Preis hat, wurde der „Goldene Umberto“ ins Leben gerufen. Der wurde für besondere Verdienste verliehen – zum Beispiel an Money Boy, der sich mit einer gewohnt eigenartigen Rede bedankte.

Es ist viel passiert in fünf Jahren Circus HalliGalli – und es ist Winterscheid und Umlauf hoch anzurechnen, dass sie am Höhepunkt den Laden dichtmachen wollen. Heute Abend heißt es, um 22:15 ProSieben einzuschalten und noch mal gemeinsam mit dem Duo und Palina Rojinski drei Jahre Revue passieren zu lassen. Musikalischer Gast ist Cro, und die eine oder andere Überraschung wird sicherlich auch dabei sein.

Moderator Joko Winterscheidt hat nicht nur Humor, sondern auch ein Faible für Fashion