15 Jahre Haft - Russischer Raketenwissenschaftler wegen Hochverrat verurteilt

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Wladimir PutinAleksey Babushkin/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Der russische Wissenschaftler Alexander Shiplyuk ist wegen Hochverrats verurteilt worden. Damit ist er der nächste in einer Reihe von Forschern, die in den letzten Jahren wegen Hochverrats festgenommen wurden.

In Russland wächst der Druck auf die wissenschaftliche Gemeinschaft. Zahlreiche Experten wurden bereits wegen angeblichen Hochverrats festgenommen. Alexander Shiplyuk, ein führender Forscher in der Hyperschalltechnologie, ist hier das jüngste Beispiel. Der Wissenschaftler ist laut „BBC“ zu 15 Jahren Haft verurteilt wurden.

Shiplyuk soll Staatsgeheimnisse weitergegeben haben

Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, dass Shiplyuk beschuldigt wurde, Staatsgeheimnisse im Zusammenhang mit Hyperschalltechnologie an eine ausländische Macht weitergegeben zu haben. Shiplyuk wurde nach einem geheimen Verfahren in einer Hochsicherheitsstrafkolonie festgehalten.

Der 57-Jährige war bekannt für seine Arbeiten über den Hyperschallflug und war ein angesehenes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Shiplyuk wies die Vorwürfe zurück.

Paranoia in den russischen Eliten?

Shiplyuks Sohn Michail betonte: „Er und sein Anwalt kämpften bis zum Schluss.“ Die meisten der bisher verhafteten Wissenschaftler sind älter, drei von ihnen sind bereits verstorben, darunter Dmitri Kolker, der kurz nach seiner Verhaftung an Krebs verstarb. Laut dem „Guardian“ weisen die Festnahmen von Wissenschaftlern auf eine wachsende Paranoia innerhalb der russischen politischen Elite hin. Diese Angst scheint vor allem den Bereich der militärischen Produktion zu betreffen.