1600 Festnahmen, 1,4 Tonnen Drogen - Polizei in Australien gelingt massiver Schlag gegen Drogenhändler

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Landesweit gab es mehr als 1600 Festnahmen.-/VICTORIA POLICE/dpa

Die australische Polizei meldet Erfolge im Kampf gegen Drogenkriminalität. Über 1600 Verdächtige wurden festgenommen. Doch ein neues synthetisches Opioid bereitet Sorgen.

Die australischen Ermittlungsbehörden haben eine erfolgreiche Großrazzia gegen Drogenkriminalität durchgeführt. Bei der Aktion, die unter dem Namen „Operation Vitreus“ vom 19. bis 23. August stattfand, nahmen die Beamten über 1600 Verdächtige fest. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur (DPA) beschlagnahmte die Polizei fast 1400 Kilogramm Drogen sowie 2500 Cannabispflanzen. Der geschätzte Gesamtwert beträgt 93 Millionen australische Dollar, rund 56 Millionen Euro. Zu den Drogen zählen Heroin, Methamphetamin, Kokain, MDMA und Ketamin. Zudem konfiszierte die Polizei 71 Waffen und mehr als 1,3 Millionen Euro in bar.

Razzia belegt Vormarsch von synthetischen Opioiden

Laut DPA hat der stellvertretende Polizeipräsident von Victoria, Dave Cowan, die Ergebnisse als „unglaublich“ bezeichnet. Er betonte: „Wir befinden uns in diesem Kampf gegen illegale Drogen an einem entscheidenden Punkt, und letztlich müssen wir die Einstellung zum Konsum illegaler Drogen in unserer Gemeinschaft hinterfragen.“

Sorgen bereitet jedoch ein neues synthetisches Opioid namens Nitazene. Dr. Katie Willis von der australischen Strafverfolgungsbehörde für Kriminalitätsaufklärung äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur bestürzt über die Verbreitung der hochtoxischen Substanz: „Nitazene stellen eine größere Bedrohung für die australische Gesellschaft dar als Fentanyl.“ Es gebe immer mehr Todesfälle durch Überdosierung, und Nitazene würden zunehmend anderen Drogen beigemischt.

Vormarsch synthetischer Opioide: „Aktuell größte Bedrohung“

Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hat im aktuellen Weltdrogenbericht vor der  neuen Gruppe synthetischer Drogen gewarnt, die noch gefährlicher sind als das bereits stark wirksame Fentanyl. Laut UNODC sind Nitazene 500 Mal stärker als Morphin und wurden in mehreren einkommensstarken Ländern entdeckt, was zu einer Zunahme von Drogentoten geführt hat.

Angela Me, Expertin des UNODC, erklärte bei einer Pressekonferenz, dass der Rückgang der Opiumproduktion in Afghanistan den Konsum synthetischer Drogen befeuern könnte. Sie verwies auf eine „Verbreitung dieser sehr starken Opioide“, bei der es sich um die „aktuell größ­­te Bedrohung“ handele. Im April 2022 verhängten die Taliban in Afghanistan ein Verbot für den Anbau von Schlafmohn, woraus Opium und Heroin gewonnen werden. Dies führte im vergangenen Jahr zu einem drastischen Einbruch der Opiumproduktion um 74 Prozent weltweit.