Unglück vor Ägypten im Ticker - Vier Tote, drei Deutsche vermisst - Crew-Mitglied: „So etwas haben wir noch nie gesehen“

Die "Sea Story" ging am 25. November 2024 in der Nähe von Marsa Alam im Roten Meer unter<span class="copyright">dpa</span>
Die "Sea Story" ging am 25. November 2024 in der Nähe von Marsa Alam im Roten Meer unterdpa

Mit jeder Stunde sinken die Chancen, nach dem Bootsunglück im Roten Meer noch Überlebende zu finden. Nun wurden auch zwei deutsche Touristen tot aufgefunden. Alle Entwicklungen im News-Ticker.

„Bild“: Zwei deutsche Touristen tot aufgefunden

Donnerstag, 28. November, 15.27 Uhr: Bei dem Unglück des Urlauber-Boots im Roten Meer sind höchstwahrscheinlich mindestens zwei Deutsche ums Leben gekommen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, drei deutsche Staatsangehörige würden als vermisst gelten; man müsse davon ausgehen, dass zwei von ihnen nur noch tot geborgen werden konnten.

Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. Den Informationen der „Bild“ zufolge handelt es sich bei den Todesopfern um eine 41 Jahre alte Münchnerin und einen 38 Jahre alten Berliner. Das Auswärtige Amt machte keine Angaben zur Identität der Opfer.

Am Donnerstag waren die Chancen, drei Tage nach dem Unglück vom Montag noch Überlebende zu finden, weiter gesunken. Am Dienstag hatte die ägyptische Marine noch einen Urlauber aus Finnland gerettet, wie der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi mitteilte. Von insgesamt 44 Menschen an Bord wurden bisher 33 gerettet und sechs Menschen tot geborgen. Fünf gelten damit noch als vermisst.

Hanafi machte seit der Rettung des finnischen Touristen auch auf Nachfrage keine Angaben zu der weiteren Suche, an der unter anderem Hubschrauber und eine Fregatte des Militärs beteiligt waren.

„Sea Story“ nicht erstes gesunkenes Schiff! Reederei schon zuvor in Unglücke verwickelt

15.39 Uhr: Zwei Tage nach dem Notruf der „Sea Story“ gibt es nur noch wenig Hoffnung, Überlebende zu finden. Ein finnischer Tourist wird gerettet - sieben Menschen werden noch vermisst.

Jetzt werden neue Vorwürfe gegen die Reederei „Dive Pro Liveaboard“ laut, die den Tauchausflug organisierte. Denn: Es ist nicht das erste Schiff, das die Reederei verliert. Insgesamt sind in den letzten drei Jahren drei Schiffe des Unternehmens gesunken. Das berichtet die “Bild".

Auf der „Scuba Scene“ brach demnach im April 2022 ein Feuer aus. Das Schiff ging unter, aber zum Glück konnten die neunzehn Gäste, drei Tauchlehrer und 14 Besatzungsmitglieder gerettet werden. Im Februar diess Jahres traf es dann die „Sea Legend“, als nachts Feuer ausbrach. Auch dieses Schiff ging unter, eine Touristin aus Deutschland verlor dabei ihr Leben. Und jetzt das erneute Unglück mit der „Sea Story“, einem erst zwei Jahre alten Schiff.

Bisher wurden 33 von insgesamt 44 Menschen an Bord gerettet. Vier Leichen wurden geborgen. Auch Deutsche waren nach Angaben des Auswärtigen Amts an Bord. Sieben Menschen werden aktuell noch vermisst. Die Chancen, sie nach der inzwischen zweitägigen Suche noch lebend zu finden, sinken.

Urlauber aus Finnland nach Bootsunglück in Ägypten gerettet

Mittwoch, 27. November, 05.01 Uhr: Nach dem Bootsunglück im Roten Meer haben Einsatzkräfte einen weiteren Überlebenden aus dem Wasser gezogen. Die ägyptische Marine habe einen Urlauber aus Finnland gerettet, teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi mit. Nach dem Notruf am frühen Montagmorgen seien bisher 33 von insgesamt 44 Menschen an Bord gerettet und zudem vier Leichen geborgen worden. Zur Nationalität der Todesopfer machte Hanafi keine Angaben. Auch Deutsche waren nach Angaben des Auswärtigen Amts an Bord.

Sieben Menschen werden aktuell noch vermisst. Die Chancen, sie nach der inzwischen zweitägigen Suche noch lebend zu finden, sinken. Der Mensch kann mehrere Tage ohne Trinkwasser überleben. Ein Herzstillstand im offenen Meer ist aber auch wegen schwerer Unterkühlung möglich und das auch bei wärmeren Wassertemperaturen um 20 Grad Celsius.

Marsa Alam: Rettungskräfte warten am Strand auf mögliche Überlebende, nachdem ein Touristenboot mit 45 Personen an Bord vor der Küste gesunken ist<span class="copyright">dpa</span>
Marsa Alam: Rettungskräfte warten am Strand auf mögliche Überlebende, nachdem ein Touristenboot mit 45 Personen an Bord vor der Küste gesunken istdpa

 

Überlebender schildert dramatische Minuten: „Ich dachte, ich würde ersticken“

19.43 Uhr: Eine große Welle soll gegen 3.30 Uhr seitlich auf das Schiff zugerollt und diese dann umgeworfen haben. Innerhalb von fünf Minuten sei die „Sea Story“ mit Wasser vollgelaufen. „Eine Welle, die unser Boot traf, war ungewöhnlich groß. So etwas hatten wir noch nie zuvor gesehen. Sie traf plötzlich das Boot und ließ es heftig wackeln, bevor es kenterte. Wir haben versucht, die Passagiere zu alarmieren, aber die Zeit war sehr knapp“, wird ein Crewmitglied von einer ägyptischen Zeitung zitiert.

„Es war dunkel und das Wasser umgab uns von allen Seiten. Ich versuchte hochzuschwimmen, aber die Strömung war sehr stark und ich dachte, ich würde ersticken“, schildert ein geretteter Tourist. Eine anderer Überlebender berichtet: „Ich hörte Schreie aus den Kabinen, aber viele konnten nicht raus, weil die Türen geschlossen waren und der Raum mit Wasser gefüllt war.“

Der Untergang des Touristenboots im Roten Meer ist nicht der erste Vorfall in den vergangenen Jahr. Seit 2022 seien laut dem „Stern“ 13 Tauchsafarischiffe in Ägypten untergegangenen. Zudem wird berichtet, dass die Überlebenden bis zu sechs Stunden auf dem Meer trieben, bis die ersten gerettet wurden.

Vier Tote und vier Überlebende nach Bootsunglück vor Ägypten geborgen

16.00 Uhr: Nach dem Untergang eines Touristenboots im Roten Meer haben ägyptische Rettungskräfte vier Tote und vier Überlebende geborgen. Wie Regionalgouverneur Amr Hanafi mitteilte, wurden vor der Küste des Badeorts Marsa Alam am Dienstag vier Leichen geborgen. Zudem seien zwei belgische Touristen, ein Schweizer und ein Ägypter gerettet worden.

Nach Angaben der ägyptischen Behörden stieg die Gesamtzahl der Überlebenden damit auf 32. Nach acht Vermissten werde weiter gesucht, erklärte der Gouverneur. An der Suche waren demnach ein Hubschrauber, eine Fregatte und Taucher beteiligt. Die am Dienstag geborgenen Leichen konnten zunächst nicht identifiziert werden.

Crew-Mitglied schildert Jacht-Unglück: „So etwas hatten wir noch nie gesehen“

13.46 Uhr: Ein Crew-Mitglied und zwei gerettete Touristen haben gegenüber der ägyptischen Zeitung „Al-Masry Al-Youm“ die Momente des Jacht-Unglücks geschildert. „Die Welle war ungewöhnlich groß, so etwas haben wir noch nie gesehen, sie traf das Boot plötzlich und ließ es heftig schütteln, bevor es kenterte. Wir haben versucht, die Passagiere zu alarmieren, aber es blieb zu wenig Zeit“, so das Crew-Mitglied.

Einer der Touristen, die an dem Tauchtrip teilnahmen, war an Deck, als die Welle kam: „Ich spürte, wie sich das Boot stark neigte, ich versuchte, mich an etwas Stabilem festzuhalten, aber das Kentern war zu schnell. Ich hörte Schreie aus den Kabinen, aber viele konnten nicht hinaus, weil die Türen geschlossen waren und der Raum mit Wasser gefüllt war.“

Ein weiterer Tourist wurde von seiner Schwimmweste gerettet. „Ich drohte zu ersticken“, schildert er gegenüber der Zeitung in dramatischen Worten. „Es war dunkel, das Wasser war überall um uns herum.“

Vierter Toter nach Jacht-Unglück gefunden - drei weitere gerettet

13.25 Uhr: Nach dem Bootsunglück im Roten Meer haben Rettungskräfte eine vierte Person tot aus dem Wasser gezogen. Die Identität des Toten ist noch unklar. Drei weitere Vermisste konnten gerettet werden, dabei handelt es sich nach Angaben des Gouverneurs der Region um zwei Belgier und einen Ägypter.

Drei Deutsche nach Bootsunglück vermisst - drei gerettet

12.27 Uhr: Nach dem Bootsunglück im Roten Meer werden drei Deutsche vermisst. Wie es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin weiter hieß, wurden drei deutsche Staatsangehörige gerettet. Die deutsche Botschaft in Ägypten habe ein eigenes Team entsandt, um Betroffene vor Ort konsularisch zu betreuen. „Wir stehen mit den ägyptischen Behörden in Kontakt“, hieß es weiter aus dem Auswärtigen Amt.

Zuvor hatte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass Retter drei Leichen aus dem Wasser geborgen hätten. Angaben zur Nationalität machte er nicht. Es werden noch 13 Menschen vermisst. Zwei von ihnen stammen aus München, wie die dortige Polizei bestätigte.

Retter bergen erste drei Leichen aus Rotem Meer

11.04 Uhr: Eine Jacht mit etlichen Menschen an Bord ist im Roten Meer gesunken. Jetzt haben Rettungsteams drei Leichen geborgen, wie die „Bild“ berichtet. Um wen es sich dabei handelt, ist noch unklar. Noch immer werden mehr als ein Dutzend Menschen vermisst - darunter auch vier Deutsche. Insgesamt waren 44 Menschen an Bord, von denen 28 überlebten.

Polizei: Zwei Münchner unter Vermissten

10.31 Uhr: Unter den vermissten Passagieren des vor der ägyptischen Küste gesunkenen Bootes „Sea Story“ sind nach Angaben der Polizei zwei Menschen aus München. Zum Alter und Geschlecht der beiden Menschen machte eine Polizeisprecherin zunächst keine Angaben. Zuvor hatte die „Bild“ berichtet, dass sich ein Ehepaar aus Bayern unter den Vermissten befinde.

Nach dem Unglück am Montag wurden noch 16 der insgesamt 44 Menschen an Bord vermisst, wie der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi sagte. Demnach waren unter anderem vier Deutsche und zwei Schweizer unter den Urlaubern. Mithilfe einer Fregatte des ägyptischen Militärs und Hubschraubern sollte die Suche nach den Vermissten weitergehen.

Boot im Roten Meer verunglückte wohl bei starkem Wellengang

Dienstag, 26. November, 9.16 Uhr: Das vor der ägyptischen Küste gesunkene Boot „Sea Story“ ist wohl bei schwerem Wellengang im Roten Meer verunglückt. Das teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi unter Berufung auf Schilderungen der Besatzung und der Touristen nach dem Unglück mit. Eine große Welle habe das Boot getroffen und kentern lassen. Die mehrstöckige „Sea Story“ sei innerhalb von Minuten gekentert, und einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das Boot habe keine technischen Mängel gehabt und auch alle benötigten Zulassungen samt einer Inspektion im Frühjahr, schrieb Hanafi bei Facebook weiter.

Hanafi erklärte, dass noch 16 von insgesamt 44 Menschen an Bord der „Sea Story“ vermisst würden. Zuvor war von 17 Vermissten bei insgesamt 45 Menschen an Bord die Rede. Unter den vermissten Passagieren sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch Deutsche.

Boot sinkt im Roten Meer: Deutsche unter Vermissten

Unter den vermissten Passagieren des im Roten Meer vor der ägyptischen Küste gesunkenen Urlauberbootes sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch Deutsche. „Leider müssen wir bestätigen, dass auch deutsche Staatsangehörige nach dem tragischen Bootsunglück im Roten Meer vermisst werden“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Die deutsche Botschaft in Kairo stehe dazu mit den ägyptischen Behörden in Kontakt und stehe den betroffenen Familien zur konsularischen Betreuung zur Verfügung. Zuvor hatte der Radiosender Antenne Bayern darüber berichtet.

Nach einer ersten Suche waren 17 von insgesamt 45 Menschen, darunter 31 Touristen, an Bord vermisst worden. Zu dem fünftägigen Ausflug zu Tauchplätzen waren neben vier Deutschen und zwei Schweizern auch etwa 20 Touristen aus anderen europäischen Ländern, aus den USA, China und Ägypten an Bord, wie der Gouverneur der Region, Generalmajor Amr Hanafi, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Das undatierte Foto zeigt das Boot mit dem Namen «Sea Story», das am 25. November 2024 im Roten Meer in der Nähe von Marsa Alam im Roten Meer gesunken ist.<span class="copyright">dpa</span>
Das undatierte Foto zeigt das Boot mit dem Namen «Sea Story», das am 25. November 2024 im Roten Meer in der Nähe von Marsa Alam im Roten Meer gesunken ist.dpa

Britischen Medienberichten zufolge wurden vier Menschen aus Großbritannien vermisst. Das Außenministerium erklärte, es leiste „einer Reihe britischer Staatsbürger und ihrer Familien“ konsularische Unterstützung.

Notruf am frühen Morgen

Die gut 40 Meter lange Motorjacht „Sea Story“ war seit Sonntag im Roten Meer unterwegs. Sie war aus Port Ghalib gestartet und sollte am Freitag weiter nördlich in Hurghada ankommen. Am frühen Morgen habe die Crew einen Notruf abgesetzt, die Jacht sei dann gesunken, teilte Hanafi mit. Die erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere wird für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer beworben.

In der Gegend begann nach dem Unglück eine umfassende Suche nach Überlebenden mit der ägyptischen Marine. 28 Überlebende seien nahe der Küstenstadt Marsa Alam gefunden worden, die per Flugzeug und mit einer Fregatte der ägyptischen Streitkräfte in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt würden, erklärte Hanafi.

Rettungskräfte und Krankenwagen warten am Strand auf mögliche Überlebende<span class="copyright">dpa</span>
Rettungskräfte und Krankenwagen warten am Strand auf mögliche Überlebendedpa

Ägypten ist wegen seiner antiken Stätten und seiner Badeorte bei deutschen Urlaubern sehr beliebt. Die meisten Touristen in dem nordafrikanischen Land kommen aus Deutschland und Russland. In Ägypten herrscht während der Wintermonate ein angenehm warmes Klima. Auch hier kann das Wetter auf See aber umschlagen und stürmisch werden. Für Taucher bietet das Rote Meer einige der spektakulärsten Tauchplätze weltweit.