18 Ladepunkte vor dem Aus - Energieversorger baut E-Ladepunkte ab: Grund ist ein verzwicktes Gesetz

Energieversorger baut E-Ladepunkte ab: Grund ist ein verzwicktes Gesetz<span class="copyright">ZEV</span>
Energieversorger baut E-Ladepunkte ab: Grund ist ein verzwicktes GesetzZEV

Die Zwickauer Energieversorgung GmbH muss im kommenden Jahr alle Ladesäulen zurückbauen. Denn ab dann gilt das neue Energiewirtschaftsgesetz, das den Betrieb öffentlicher Ladeinfrastruktur für einige Anbieter verbietet.

Am 1. Januar 2025 treten die Änderungen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) in Kraft. Die Neuerungen sollen die Unabhängigkeit der Netzbetreiber von anderen Tätigkeitsbereichen sicherstellen. Konkret bedeutet das, dass Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen ab dem kommenden Jahr nicht mehr bei der Entwicklung, Verwaltung oder dem Betrieb öffentlicher Ladeinfrastruktur involviert sein dürfen. Wie die Zwickauer Energieversorgung GmbH (ZEV) in einer Pressemitteilung bekannt gab, bedeutet das neue Gesetz das Aus für die insgesamt 18 Ladepunkte des Energieversorgers.

E-Autofahrer müssen keinen Engpass beim Laden befürchten

In den vergangenen Jahren hat die ZEV zwei Schnellladepunkte und 16 Normalladepunkte in Zwickau errichtet. Das Unternehmen betreibt jedoch nicht nur Ladesäulen, sondern ist auch für den Netzbetrieb sowie den Vertrieb und die Erzeugung der Energie selbst verantwortlich. Das aktualisierte EnWG sieht allerdings eine Entflechtung solcher vertikal integrierten Unternehmen vor. Demnach dürfen Verteilnetzbetreiber ab 2025 keine öffentlichen Ladepunkte mehr betreiben.

Einige Unternehmen haben eigenständige Tochterunternehmen, die den Betrieb der Ladeinfrastruktur übernehmen können. Bei der ZEV läuft jedoch alles unter einem Dach, sodass der Energieversorger seine Ladepunkte nun abbauen muss. Die ersten zehn Säulen sollen noch in diesem Jahr zurückgebaut werden. Der Rest folgt dann Anfang 2025. Die Ladesäulen in der Zwickauer Bahnhofstraße und der Audistraße hatte das Unternehmen erst kürzlich erneuert. Statt eines Rückbaus ist die ZEV nun in Gesprächen mit anderen Anbietern, die die neuen Ladepunkte übernehmen könnten.

Dominik Wirth, kaufmännischer Geschäftsführer der ZEV, bedauert den Rückzug aus der E-Mobilität. Er betont aber auch, dass es für die E-Autofahrer in Zwickau keinerlei Einschränkungen durch den Rückbau geben werde. Denn in Zwickau sei das Ladeangebot für E-Autos im Vergleich zu anderen deutschen Städten überdurchschnittlich gut.

Von Vanessa Marx