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2-Jähriger in Bohrloch gestürzt: Dramatische Rettungsaktionen in Spanien

In diesem etwa 107 Meter tiefen Bohrloch steckt seit mehreren Tagen ein kleiner Junge fest. (Bild: Reuters/Jon Nazca)
In diesem etwa 107 Meter tiefen Bohrloch steckt seit mehreren Tagen ein kleiner Junge fest. (Bild: Reuters/Jon Nazca)

Drama um den kleinen Julen: Seit Tagen gibt es kein Lebenszeichen von dem zweijährigen Jungen, der im spanischen Totalán in ein Bohrloch stürzte. Die Rettungsaktionen laufen indes auf Hochtouren.

Es sind dramatische Tage, die die Eltern des kleinen Julen durchmachen müssen. Am Sonntag war der Zweijährige beim Spaziergang mit seinen Eltern im spanischen Ort Totalán nahe der Küstenstadt Málaga in ein etwa 107 Meter tiefes Bohrloch mit einem Durchmesser von nur 25 Zentimetern gestürzt. Bisherige Rettungsaktionen verliefen ohne Erfolg – bis heute gibt es kein Lebenszeichen von Julen. Es ist ein Kampf gegen die Zeit, an dem auch die spanische Bevölkerung großen Anteil nimmt. Schilder mit Durchhalteparolen wurden aufgestellt, Kinder stehen mit Transparenten in der Nähe der Unglücksstelle, drücken den Rettungsteams die Daumen und leiden mit den Eltern. Mehr als hundert Rettungskräfte arbeiten seit Tagen an einem Plan, um den Jungen zu finden und in Sicherheit zu bringen.

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Der ursprüngliche Rettungsplan

Ursprünglich hatten Rettungskräfte vor, einen parallelen Schacht zum Bohrloch zu graben, in dem der kleine Junge verunglückt war. Zusätzlich hätte ein zweiter, horizontaler Tunnel gegraben werden sollen, der von einem Abhang zur Unglücksstelle führen sollte. Allerdings stellte sich das in der Realität als komplizierter als gedacht heraus. Einer der leitenden Wegebau-Ingenieure vor Ort, Ángel García Vidal, erklärte laut “Spiegel.de”, dass Aktionen wie diese normalerweise eines monatelangen Vorlaufs bedürfen. “Es hat technische Schwierigkeiten gegeben”, so Vidal.

“Vorwärts, Julen! Totalán ist bei euch” steht auf einem Schild zu lesen. (Bild: Reuters/Jon Nazca)
“Vorwärts, Julen! Totalán ist bei euch” steht auf einem Schild zu lesen. (Bild: Reuters/Jon Nazca)

Der neue Plan

Vidal und sein Team haben nun einen neuen Plan: Drei bis vier Meter vom Bohrloch entfernt sollen zwei parallele Schächte gegraben werden. Um dies zu ermöglichen, muss zuerst eine Plattform gebaut werden, um die Maschinen abstellen zu können. Dafür müssen rund 30 Meter des Erdreichs abgetragen werden. Die Tunnel sollen mit Eisenrohren stabilisiert werden. Die letzten Meter zu jener Stelle, an der man den Jungen vermutet, würden wohl per Hand gegraben werden müssen.

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Die Beschaffenheit der Gegend stellt das Rettungsteam vor Schwierigkeiten – die Landschaft ist hügelig, der Boden sehr fest. Außerdem birgt der Plan ein großes Risiko: Man müsse penibel auf Erschütterungen des Schachts aufpassen, die im schlimmsten Fall einen Einsturz des Schachts bewirken könnten, in dem Julen steckt.

Ein Bauingenieur zeigt einem Journalisten eine Skizze der Stelle, wo der kleine Julen in das Bohrloch gestürzt war. (Bild:Reuters/Jon Nazca)
Ein Bauingenieur zeigt einem Journalisten eine Skizze der Stelle, wo der kleine Julen in das Bohrloch gestürzt war. (Bild:Reuters/Jon Nazca)

Trotz der schwierigen Situation hat Vidal Hoffnung: “Wir arbeiten so schnell wir können und tun alles für die Gesundheit des Jungen”, zitiert ihn die “Bild”-Zeitung.

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