20 Jahre nach der Chemie-Explosion: Toulouse gedenkt der Opfer

In Toulouse haben Politiker und Opfer der fatalen Explosion eines Chemiekomplexes mit 31 Toten und rund 2.500 Verletzten vor 20 Jahren gedacht. Neben einer Schweigeminute für die Opfer wurde ein neuer Gedenkweg eingeweiht, der das bereits bestehende Denkmal ergänzen wird.

Am 21. September 2001 explodierten mehr als 300 Tonnen Ammoniumnitrat in einem Hangar des AZF- Chemiekomplexes, rund fünf Kilometer vom Zentrum in Südwestfrankreich gelegenen Stadt Toulouse entfernt. Eine tödliche Druckwelle zerstörte die Gebäude, die Detonation hinterließ einen 70 Meter breiten Krater. Auch 80 Kilometer entfernt war sie noch zu hören.

Die Explosion gilt als die größte Industriekatastrophe in der französischen Nachkriegsgeschichte. Die Fabrik wurde dabei vollständig zerstört.

Im Nachgang sehen sich die Gerichte mit Zehntausenden von Entschädigungsanträgen für Personen- und Sachschäden konfrontiert - der Rechtsstreit dauert mehr als 15 Jahre.

2017 wurde der frühere Werksleiter der Fabrik zu 15 Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 45.000 Euro verurteilt. Das Gericht verhängte zudem eine Geldstrafe in Höhe von 225.000 Euro gegen das Unternehmen Grande Paroisse, das Eigentümer der Anlage und eine Tochtergesellschaft von Total ist. Beide wurden der "groben Fahrlässigkeit" und " mangelnder Sorgfaltspflicht" schuldig gesprochen. Ihre Kassationsbeschwerden wurden am 17. Dezember 2019 vom Gericht abgewiesen.

Doch für viele Opferverbände ist das ein schwacher Trost.