Bis 2050 - Schock-Studie! Wieso 93 Prozent mehr Männer an Krebs sterben werden
Laut einer neuen Studie wird die Zahl der Krebstode bei Männern in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Bis 2050 rechnen Forscher mit einem Anstieg um über 90 Prozent. Warum besonders Männer gefährdet sind – und was sie dagegen tun können.
Jahr für Jahr steigt die Zahl der Krebsfälle. Und damit auch die Zahl der Todesfälle, für die die Krankheit verantwortlich ist. Eine neue Studie hat sich diese Entwicklung nun insbesondere bei Männern angesehen.
„Aus früheren Untersuchungen aus dem Jahr 2020 wissen wir, dass die Krebssterblichkeitsrate bei Männern weltweit etwa 43 Prozent höher ist als bei Frauen“, sagte Mediziner Jon LaPook, der nicht an der Studie beteiligt war, „CBS News“ . „Hier wurde also untersucht, was uns in den nächsten 25 Jahren erwartet.“
Krebsraten bei Männern werden deutlich zunehmen
Die Wissenschaftler stellen folgende Prognose auf: Bis zum Jahr 2050 werden bei Männern weltweit
die Krebsfälle von 10,3 Millionen auf 19 Millionen und
die Krebstodesfälle von 5,4 Millionen auf 10,5 Millionen
ansteigen. Das entspricht einem Anstieg von über 84 beziehungsweise über 93 Prozent.
Besonders ausgeprägt ist der Anstieg bei Männern über 65 Jahren, er liegt hier bei über 117 Prozent. Noch höher ist er in Ländern und Gegenden mit einem niedrigem Index der menschlichen Entwicklung, der Anstieg beträgt hier 160 Prozent.
Zwei Gründe: Darum sterben mehr Männer an Krebs
Aber warum erkranken und sterben so viele Männer an Krebs? Dafür gibt es wohl zwei Gründe.
1. Die Risikofaktoren
Die Forscher nennen dafür zum einen die Risikofaktoren. Da bei Männern etwa das Rauchen oder Übergewicht weiter verbreitet sind als bei Frauen, kommt es bei ihnen zu höheren Inzidenzen und niedrigeren Überlebensraten. Auch die Ernährung spielt eine Rolle.
„Männer, die rauchen, viel Alkohol trinken, übergewichtig sind und viel rotes Fleisch und Wurst essen, verlieren im Vergleich zu besonders gesund lebenden Männern geschätzt rund 17 Jahre Lebenszeit “, schreibt auch das Deutsche Krebsforschungszentrum. Bei Frauen betrage der Unterschied nur fast 14 Jahre .
2. Biologische Unterschiede
Bisherige Studien zeigten allerdings auch, dass wohl genetische Faktoren sowie biologische Unterschiede eine Rolle spielen. So kamen etwa Forscher des US-amerikanischen National Cancer Institutes in Rockville zu folgendem Schluss: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich nicht allein durch Umwelteinflüsse erklären lässt, warum Männer so viel häufiger an Krebs erkranken als Frauen.“ Dies deute darauf hin, dass es biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, die sich auf die Anfälligkeit für Krebs auswirken wie etwa Hormone , Gene oder die Immunantwort .
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An diesen Krebsarten erkranken die meisten Männer
Die Forscher rufen anlässlich dieser Ergebnisse einerseits dazu auf, weltweit die Gesundheitsinfrastruktur zu stärken. Davon abgesehen kann aber jeder Einzelne etwas tun, um sein persönliches Risiko für eine Krebserkrankung zu verringern.
Die häufigsten Krebserkrankungen bei Männern sind hierzulande
Prostatakrebs (65.000 Neuerkrankungen / 15.000 Sterbefälle pro Jahr)
Lungenkrebs (34.000 Neuerkrankungen / 27.000 Sterbefälle pro Jahr) und
Darmkrebs (30.000 Neuerkrankungen / 13.000 Sterbefälle pro Jahr).
Wie Männer ihr Krebsrisiko verringern
Laut Experten wäre jedoch ein erheblicher Teil dieser Neuerkrankungen vermeidbar. Krebs- und Präventions-Forscher haben dafür folgende Maßnahmen zusammengefasst:
Übergewicht vermeiden
Jeden Tag bewegen
Nicht rauchen
So wenig Alkohol trinken wie möglich
Krebserregende Stoffe vermeiden
Vor UV-Strahlung schützen
Gegen Krebs impfen (Hepatitis B)
Angebote für Krebs-Früherkennung nutzen