Mit 240 km/h von Warschau bis nach Tallinn: Rail Baltica nimmt Form an

Ein Straßenschild am litauischen Fluss Neris markiert den Beginn der Bauarbeiten an der längsten Eisenbahnbrücke im Baltikum.

Sie ist Teil der künftigen europäischen Eisenbahnverbindung Rail Baltica, die von Warschau über Kaunas und Riga bis nach Tallinn führen soll - mit Anschluss nach Helsinki über die Fähre oder den Helsinki-Tallinn-Tunnel.  die von der EU angestrebte Geschwindigkeit beträgt 240 km/ (auf Ausbauabschnitten 160 km/h).

Daran beteiligt sind die EU-Mitgliedsländer Polen, Litauen, Lettland, Estland und Finnland. Die litauische Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte betonte beim ersten Spatenstich die wirtschaftliche, geopolitische und militärische Bedeutung des Projekts.

"Jede neue Brücke ist eine neue Hoffnung und eine neue Chance. Sie ist eine neue Öffnung. Sie ist eine Erinnerung daran, dass die Welt auch in Kriegszeiten nach Kreativität und kreativen Lösungen suchen muss."

Die 1,510 Meter lange Eisenbahnbrücke über die Neris ist eines der technisch komplexesten Bauwerke des Rail Baltica-Projekts. Sie führt mitten durch ein Naturschutzgebiet und soll in zweieinhalb Jahren fertig werden. Die Baukosten belaufen sich auf 64 Millionen Euro.

Für 2026 ist die Inbetriebnahme der Rail Baltica geplant. Die 870 Kilometer lange Eisenverbindung ist vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs von strategischer Bedeutung, um die militärische Mobilität im Baltikum zu verstärken und NATO-Standorte schneller erreichbar zu machen.