30 Jahre "über die eigentliche Meldung hinaus": "EXTRA - Das RTL Magazin" feiert Jubiläum
Seit 30 Jahren informiert "EXTRA - Das RTL Magazin" über wichtige Verbraucherthemen. Dabei deckte die Redaktion schon so manchen Skandal auf. Zum Jubiläum blicken die aktuelle Moderatorin Mareile Höppner und die erste Moderatorin Birgit Schrowange gemeinsam zurück.
Birgit Schrowange erinnert sich noch genau an die erste Ausgabe von "EXTRA - Das RTL Magazin" am 13. Oktober 1994: "Ich trug einen schwarzen Hosenanzug und hatte dunkle, lange Haare mit grauen Strähnen ... Und ich war wahnsinnig aufgeregt", schilderte sie einst im Interview. 30 Jahre sind seit den Anfängen von "EXTRA" vergangen, die inzwischen 66-jährige Schrowange hat das Format im Dezember 2019 verlassen. Sie wurde von ihrer Vertretung Nazan Eckes (2008 bis 2022) und diese wiederum von Mareile Höppner (seit 2023) beerbt. Zum Jubiläum bringt RTL die erste und die aktuelle Modertorin des Magazins nun zusammen: In der regulären Sendung am Dienstag, 15. Oktober, um 22.35 Uhr, besucht Mareile Höppner ihre Vorgängerin Birgit Schrowange im Urlaub. Vor der traumhaften Kulisse Lissabons blicken sie gemeinsam auf die vergangenen Jahrzehnte zurück.
Als "EXTRA - Das RTL Magazin" auf Sendung ging, war die Fernsehwelt noch eine andere, wie sich Schrowange in einem Interview erinnert: "Es herrschte Aufbruchsstimmung bei RTL. Wir konnten voll durchstarten, im Grunde tun und lassen, was wir wollten: Es war genug Geld da, die Quoten waren phänomenal, wir waren frei." Die vielversprechende Ausgangslage nutzte die Redaktion, um sich als eine der ersten Sendungen im deutschen Fernsehen Verbraucherthemen zu widmen.
Hackfleisch, Flugsicherheit, Auswanderer
In seinem ersten EXTRA-Test im Jahre 1994 deckte der RTL-Reporter Burkhard Kress auf, wie Handwerker vorsätzlich Waschmaschinen beschädigten, um höhere Rechnungen zu generieren. Unvergessen bleibt auch die Aufdeckung des Hackfleisch-Skandals im Jahr 2000: Mit einigen in Hackfleisch-Packungen versteckten Nudeln bewies ein RTL-Reporter damals, wie oft die schnell verderbliche Ware im Handel umetikettiert und wiederverwertet wurde. Das Ergebnis rief die Behörden auf den Plan.
Folgenreich war auch der Selbstversuch von Kress, der im November 2001, also nur wenige Wochen nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York City ein Messer an Bord einer Maschine schmuggelte. Seither bittet das Sicherheitspersonal Fluggäste regelmäßig ihre Füße zum Sondenscan anzuheben.
Doch auch das Portfolio von RTL konnte von "EXTRA" profitieren: sowohl das unregelmäßig ausgestrahlte Investigativ-Format "Team Wallraff" (seit 2012) als auch die Auswanderer-Doku "Die Reimanns - Ein außergewöhnliches Leben" (2013 bis 2021, RTLZWEI) gehen auf Beiträge von "EXTRA" zurück.
Knapp 1.400 Sendungen in 30 Jahren
Insgesamt flimmert "EXTRA" zum nunmehr 1.393. Mal über die Bildschirme, zuzüglich der bislang 111 gesendeten Spezials. Im vergangenen Jahr 2023 konnte "EXTRA" dabei einen durchschnittlichen Marktanteil von guten 7,7 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen sowie 8,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen erzielen. Im ersten Halbjahr 2024 stieg der Anteil bei den 14- bis 59-Jährigen auf 8,3 Prozent an (Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen: 8,2 Prozent).
Auf reges Interesse stoßen außerdem die monothematischen Spezialsendungen zu komplexen gesellschaftsrelevanten Themen: "EXTRA Spezial: Warme Wohnung, volles Konto - so sparen sie diesen Winter" erreichte im Oktober 2022 einen hervorragenden Marktanteil von 10,3 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen sowie 12,1 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern.
Neuer Sendeplatz und neue Moderatorin
Mareile Höppner übernahm die Moderation von "EXTRA" am 10. Januar 2023. Mit ihrem Einstieg wechselte der Sendeplatz vom Montag- auf den Dienstagabend. Außerdem wurde die Sendezeit auf 85 Minuten ausgedehnt. Höppner hatte zuvor 14 Jahre lang das Boulevard-Magazin "Brisant" der ARD moderiert.
Es war durchaus eine Umgewöhnung für die inzwischen 47-Jährige, wie sie im Interview offenbarte: "Das 'RTL Magazin' ist ganz anders im Aufbau, weil die Geschichten viel vertiefter sind. Teilweise recherchieren die Kolleginnen und Kollegen mehrere Monate dafür. Aber das war für mich auch genau der journalistische Reiz." Die verlängerte Sendezeit betrachtet die gebürtige Hamburgerin als Chance: "Ich freue mich, dass wir die Zeit haben, Geschichten ausführlich und in Tiefe zu erzählen." Ziel sei stets, die Themen des Tages "über die eigentliche Meldung hinaus" zu denken. Daran dürfte sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern.