30 Verletzte bei Unfall mit Sessellift in spanischem Skiort in Pyrenäen
Bei einem Unfall mit einem Sessellift im Wintersportort Astún im spanischen Teil der Pyrenäen sind am Samstag 30 Menschen verletzt worden. Die Ermittlungen der Behörden zu dem Vorfall dauerten an, erklärte Andrés Pita, stellvertretender Direktor des Skiliftbetreibers Eivasa. Am Samstagmorgen hatte sich ein Seil des Lifts gelockert, wodurch mehrere Sessel mit insgesamt 80 Menschen herabstürzten.
Das betroffene Skigebiet, das an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien liegt, nahm am Sonntag wieder den Betrieb auf. Im Fernsehsender TVE war zu sehen, dass Skifahrer wieder auf den Pisten in Astún fuhren.
Am Samstag hatten die Behörden mitgeteilt, dass zehn von dem Unfall betroffene Menschen ins Krankenhaus eingeliefert und 20 weitere Menschen vor Ort von Notfallteams versorgt worden seien. Zwei junge Menschen mit schweren Verletzungen befanden sich demnach am Sonntag noch im Krankenhaus der Regionalhauptstadt Saragossa.
Medienberichten zufolge waren am Samstag fünf Hubschrauber und zahlreiche Krankenwagen im Einsatz, um die Verletzten in umliegende Krankenhäuser zu bringen.
Nach Angaben des Leiters des Notfalldienstes der Region Aragon, Miguel Ángel Clavero, verursachte ein Defekt an einer Umlenkrolle des Skilifts den Unfall. Dadurch habe das Seil, das die Sessel trug, an Spannung verloren, mehrere Sessel seien heruntergefallen.
Dem Skiliftbetreiber Eivasa zufolge ermittelten die Guardia Civil, die Behörden der Region Aragon sowie der Betreiber selbst, um die Ursache des Vorfalls zu ermitteln.
"Plötzlich haben wir ein Geräusch gehört und sind dann mit dem Sessel auf den Boden gefallen", sagte die Skifahrerin María Moreno dem Sender TVE am Samstag. "Wir sind etwa fünfmal hoch und runter geschüttelt worden, hatten danach ziemliche Schmerzen am Rücken und Prellungen, aber andere Leute sind aus ihren Sesseln herausgefallen."
Ein junger Mann sagte auf TVE: "Es war, als hätte sich das Kabel gelöst, und plötzlich haben alle Sessel zu schaukeln begonnen, und die Menschen sind umhergeflogen."
Nach Angaben des Betreiber-Vizechefs Pita waren an dem betroffenen Lift sowie an allen anderen Anlagen im Skigebiet Astún die nötigen Sicherheitsinspektion ausgeführt worden. Die Sicherheitskontrollen in der Region Aragon seien "sehr anspruchsvoll".
Regionalpräsident Jorge Azcón, der der konservativen Partei PP angehört, stattete dem Wintersportort einen Besuch ab. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez erklärte am Samstag im Onlinedienst X, er habe mit Azcón gesprochen und ihm die Unterstützung der Regierung angeboten.
kbh/se