Warum der 45-Grad-Winkel Ihres Fenstergriffs wichtig ist!
Viele schwören auf das Stoß- und Querlüften, was in den meisten Fällen richtig ist. Doch manchmal kann auch eine Spaltlüftung sinnvoll sein – vorausgesetzt, ihre Fenster können das.
Die meisten normalen Fenster in Wohngebäuden haben hierzulande mindestens zwei verschiedene Arten, sie zu öffnen: Dreht man den Griff zur Seite, öffnet sich das Fenster komplett für einen schnellen Luftaustausch beim Stoßlüften. Dreht man ihn nach oben, dann wird das Fenster gekippt und es gelangt etwas weniger Luft herein.
Doch es gibt bei einigen modernen Fenstern auch eine dritte Einstellungsmöglichkeit. Diese soll das "Mikrolüften" ermöglichen und für einen kontinuierlichen Luftaustausch sorgen – allerdings gibt es dabei einige Fallstricke zu beachten.
Fenstergriff auf 45 Grad drehen: Was ist Mikrolüftung?
Die "Mikrolüftung" wird auch "Spaltlüftung" oder "Sparlüftung" genannt. Damit bezeichnet man das Belüften von Räumen über einen winzigen Spalt zwischen Fenster und Rahmen. Dadurch kann ein konstanter, aber minimaler Luftaustausch stattfinden – sozusagen das Gegenteil zum Stoßlüften. Manche Fensterhersteller bieten einen solchen Modus sogar mit besonderem Einbruchschutz, sodass Sie auch während Ihrer Abwesenheit unbesorgt lüften können.
Um diese Art des Lüftens zu nutzen, wird der Fenstergriff bei vielen Modellen in eine 45-Grad-Stellung gebracht. Dann können Sie das Fenster vorsichtig zu sich ziehen. Es bleibt dann nur einen wenige Millimeter breiten Spalt geöffnet.
Doch aufgepasst: Nicht jedes Fenster ist darauf ausgelegt! Es kann passieren, dass das Fenster dann nur noch an einem Punkt im Rahmen eingehängt ist – nämlich dem unteren, der dem Fenstergriff gegenüberliegt. Gerade bei großen Fenstern besteht dann die Gefahr, die Mechanik zu beschädigen. Daher sollten Sie sich vorher versichern, dass Ihre Fenster dafür geeignet sind.
Nun stellt sich die Frage: Wofür soll das Mikrolüften überhaupt gut sein, und welche Nachteile gibt es dabei?
Wann die Mikrolüftung Sinn ergibt
Das Mikrolüften hat manche Vorteile, allerdings nur bei bestimmten Anwendungsfällen. Im Winter eignet sich das Spaltlüften nicht wirklich, denn damit schaffen Sie eine dauerhafte Kältebrücke, als hätten Sie ein schlecht isoliertes Fenster. Das wirkt sich schnell negativ auf die Heizkosten aus. Außerdem kühlt sich die Fensterleibung ab und die Schimmelgefahr steigt.
Im Sommer hingegen kann diese Einstellung am Fenster helfen, um konstant frische und trockene Luft hereinzulassen. Das kann für ein besseres Raumklima an heißen Tagen sorgen, da sich feuchte Luft deutlich wärmer anfühlt. Allerdings kann dafür auch das normale Kippen genutzt werden.
Ein praktischer Anwendungsfall ist das Kochen mit einer Dunstabzugshaube. Bei Abluft entsteht im Raum ein kleiner Unterdruck – wer dann nicht zu viel kalte Luft von draußen hereinlassen will durch Kippen oder komplettes Öffnen des Fensters, der kann die Mikrolüftung für den wichtigen Druckausgleich verwenden. Dabei sollte ein Fenster gewählt werden, das an der gegenüberliegenden Wand zur Abzugshaube liegt.
Auch beim Rohbau von Gebäuden kommt die Mikrolüftung manchmal zum Einsatz, um durch den ständigen Luftaustausch die langsam entweichende Feuchtigkeit von Putz oder Estrich abzutransportieren.
CHIP meint: Stoßlüften meist besser
Es ist gut zu wissen, dass es so etwas wie die "Mikrolüftung" gibt. Allerdings ist der Anwendungsbereich für diese Funktion eher eingeschränkt, und die Meinungen gehen bei dem Thema teilweise stark auseinander. Zumeist sind das Stoß- oder Querlüften die besten Varianten, um in kurzer Zeit für einen Luftaustausch in Räumen zu sorgen, zum Beispiel mit der 5x5-Regel bei Kälte.
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