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5 Dinge, die du gestern im TV verpasst hast

1. Kitchen Impossible: Tim Mälzer vs. Holger Bodendorf (Folge 4) - VOX

Stürmisch und exotisch, heiß und traditionell kochten sich gestern Tim Mälzer und Holger Bodendorf um die Welt – und um die Wette. Dabei kamen die Sterneköche in der vierten Folge der zweiten Staffel von „Kitchen Impossible” ganz schön ins Schwitzen. Die Köche können unterschiedlicher nicht sein: Mälzer, „der Vorstadt-Proll“ wie er sich selbst nannte, Bodendorf, mit einem Sternerestaurant auf Sylt, „die kochende Bundfaltenhose“. Flapsige Sprüche hatte Mälzer wieder viele auf Lager, die Aufgaben verschlugen ihm am Ende aber doch die Sprache.

Mälzer und Bodendorf präsentierten ein schönes Duell aus echten Herausforderungen. Bodendorf sollte bodenständig werden: Strukli und Soparnik - traditionelle Teigtaschen sollte er in Zagreb (Kroatien) backen. „Cool, gestresst und ordentlich“ habe der vermeintliche Teigexperte die doch schwierige Aufgabe gemeistert, so seine kroatische Kollegin. Auch die Jury war milde. In London sollte er „Ribs und Holy Fuck Sauce“ für die West Ham United-Fans grillen – und verzweifelte bereits am Einheizen des Grills. „Zu trocken“, „die Sauce schmeckt nach Industriecurry“ - schlecht bewerteten die Fußballfans ihr Leibgericht, serviert von Bodendorf.

Mälzer musste sich dafür in Norwegen durch die Eiswinde schlagen um seinen Fisch selber zu fangen, den er am Ende beinahe verkochte. Kein schlechter Angler war er, blickte stolz auf knapp zwölf Kilo Kabeljau und 800 Gramm Seelachs. Beim Kochen von „Emma’s Fish au Gratin“ wollte Mälzer der Norwegerin Emma in Tromsø dann die Welt erklären – das hätte er lieber nicht getan. Durchschnittlich war sein Ergebnis.

In Dubai schmiss Tim Mälzer nicht nur mit Flüchen um sich, sondern auch fast die Sache hin. „Mezze“, eine Variation aus arabischen Kleinigkeiten brachten ihn an der Rand des Wahnsinns, denn er „wusste bei keinem einzigen Gericht genau, wie es geht“. Zu viel auf einmal war es dem Koch - bis am Ende sogar Tränen flossen. Ein „Fickaufgabe“ nannte er das und hatte schließlich „kein Bock mehr, zu wichsen“. Der Koch-Stolz holte ihn ein und  am Ende verließ Tim Mälzer mit 11,3 Punkten die Sendung als Sieger.

2. Tatort: Tanzmariechen - ARD

Der gestrige Tatort stand unter dem Stern der Katastrophen: Schon der grausame Teaser verkündete sie, der Mordzeitpunkt war katastrophal unsinnig und manch andere Katastrophen bot der Jecken-Krimi mit den Kommissaren Ballaufs (Klaus J. Behrendt) und Schenks (Dietmar Bär): Überteuerte Faschingskostüme, Kollegen mit Clownsnasen – und eine äußerst dürftige Handlung.

Im Mittelpunkt steht die Tanztruppe des Karnevalsvereins „De Jecke Aape“ und die fiesen Intrigen der Anwärterinnen zum Chef-Tanzmariechen. Gleich in der ersten Szene begeht eine von ihnen Selbstmord. Die anderen Mädchen, findet Assistent Tobias Reisser (Patrick Abozen) heraus, haben sie im Internet gemobbt. Sie war einfach zu gut.

Schnell wird klar: Wie überall im Leben (früher war alles besser), hat der Leistungsdruck auch auf den Kölner Karnevalsbühnen Einzug gehalten. Der neue Präsident des Karnevalsvereins will ganz hoch hinaus mit seiner Truppe, dabei wollen die Mädchen doch einfach nur tanzen! Die überforderten Funkenmariechen schmeißen wahlweise Tabletten ein oder stürzen sich von der Kölner Südbrücke. „Tanzmariechen“ suggeriert in die Abgründe der Karnevalsmaschine einzutauchen – bleibt nur die Frage offen, ob es diese Abgründe überhaupt gibt.

Noch viele Fragen bleiben nach 88 langweiligen Minuten offen, zum Beispiel, was für ein Vater einer ist, der nach dem Selbstmord seiner als Tanzmariechen gescheiterten Tochter den verbliebenen Sohn zu seinem Glück als Büttenredner zwingt? Und nicht zuletzt – zumindest für den norddeutschen Zuschauer: Wenn der Karneval scheinbar allen Beteiligten so viele Probleme bereitet, können wir das nicht einfach bleiben lassen?

Unsere vollständige Kritik zum aktuellen "Tatort" könnt ihr hier nachlesen

3. Frühling – Zu früh geträumt (Deutschland 2017) - ZDF

Liebesdramen im Zweiten: Chaos herrscht bei Familie Huber: Während die alleinerziehende Mutter im Krankenhaus liegt, verschläft Tochter Amelie ihre Realschulprüfung. Als Älteste muss sich sich um ihre zwei Geschwister kümmern. Die familiäre Verantwortung überfordert sie, aber Dorfhelferin Katja merkt sofort: Amelie hat ein Geheimnis, das zu viel zu sein scheint für ihr Alter.

Katja sorgt nun vorerst für die Kindern und entdeckt dabei ihre Familiengeschichte: Amelies Vater ist früh gestorben, danach hatte die Mutter nur Pech mit den Männern. Patrick und Lisa, die jüngeren Geschwister, wurden von ihren unterschiedlichen Vätern im Stich gelassen. Dass Amelie als Klassenbeste seit einer Woche so abgesackt ist, wirft bei Katja Fragen auf. Hat sie Liebeskummer? Sie liegt goldrichtig mit der Vermutung, ein Abschiedsbrief an die Geschwister auf Amelies Schreibtisch gibt dem ganzen eine dramatische Wendung.

Aber auch in Katjas Leben dreht sich plötzlich alles um: Tochter Kiki verliebt sich unsterblich in den ans Bett gefesselten Peet, als eine einmalige Chance sie vor eine schwere Entscheidung stellt: Soll sie an einer der besten Universitäten der USA Medizin studieren und riskieren, die Liebe ihres Lebens zu verlieren oder bei Peet bleiben? Als Mutter fällt Katja der mögliche Abschied von Kiki schwer. Ausgerechnet jetzt wühlt ihre Mann Cem auch noch alte Familienmarotten auf: Er ruft Katjas Vater an, zu dem sie seit ihrer Kindheit keinen Kontakt mehr hat. Die Beziehungskiste klapperte also heftig gestern Abend im ZDF.

4. Fort Bliss (USA / Türkei 2014) – RTL II

Filmalarm gestern auch bei RTL II. in dem Mutter-Kind-Drama ging es politischer zu: Die hochkarätige US-Soldatin (Michelle Monaghan) und Sanitäterin Maggie kehrt aus ihrem fünfzehnmonatigen Einsatz in Afghanistan zurück nach Texas. Sie will sich endlich wieder um ihren fünfjährigen Sohn Paul ( Oakes Fegley) kümmern. Der Junge aber hat Alma als seine neue Mutter auserkoren und will nicht zurück zu Maggie. Es dauert lange, bis die Mutter wieder ein Verhältnis zu Paul aufbauen kann. Maggie lernt den Mechaniker Luis kennen, der sie unterstützt, in den normalen Alltag zurück zu finden. Doch die Kriegserlebnisse lassen die Soldatin nicht los. Als sie erneut zu einem Einsatz gerufen wird, muss sie sich entscheiden – zwischen ihrer Karriere als Soldatin und ihrem Sohn.

5. Falco – Die ultimative Doku zum 60. Geburtstag – Kabel 1

„Rock me Amadeus“, „der Kommissar“, „Jeanny“ – wir kennen sie alle, die größten Hits von Falco. Sechzig Jahre alt wäre die österreichische Pop-Ikone gestern, am 19. Februar, geworden. Kabel 1 feierte ihn mit einer Dokumentation über sein Leben. Von seinen Anfängen in Wien am „Ersten Wiener Musiktheater“ (später „Hallucination Company“), über seinen beispiellosen Weg zum Weltstar und erste Rückschläge, bis hin zu seinem fragwürdigen Tod in der Dominikanischen Republik. Die Sendung versprach: Exklusive Tagebuchnotizen und bisher unveröffentlichte Interviewausschnitte, die „die emotionale Berg- und Talfahrt des Künstlers Falco und des Menschen Hans Hölzel“ beschreibt.

Fotos: VOX/Screenshot, ARD/Screenshot, ZDF/Barbara Bauriedl