5 Tipps rund um München - Oktoberfest 2024: Wo Sie jetzt noch ein Hotelzimmer finden

Am Samstag, den 21. September 2024, heißt es wieder "O'zapft is!"<span class="copyright">Getty Images/Nikada</span>
Am Samstag, den 21. September 2024, heißt es wieder "O'zapft is!"Getty Images/Nikada

Spontan Lust aufs Oktoberfest, aber noch keine Unterkunft? Keine Panik, im Münchner Umland gibt es schöne Städte mit schnellen Zugverbindungen und freien Hotelbetten. Fünf Tipps, wo Sie schauen sollten.

Das 189. Oktoberfest hat in München begonnen. Laut dem Portal statista.de gab es dort zum Beginn des vergangenen Jahres rund 94.600 Betten in 460 Beherbergungsbetrieben. Diese Zahl dürfte inzwischen gestiegen sein. Trotzdem sind die meisten Hotels bis zum Ende der „Wiesn“ am 6. Oktober längst ausgebucht.

Kein Wunder, denn mehr als sechs Millionen Besucher werden in der bayerischen Landeshauptstadt erwartet. Wir stellen fünf alternative Standorte rund um München vor, die zudem den Vorteil bieten, dass man mehr von Oberbayern erleben kann.

1. Tipp: Ebersberg , die Perle im Osten Münchens

Vor mehr als 1000 Jahren pilgerten Menschen schon nach Ebersberg — zur Hirnschale des Heiligen Sebastian. Die Reliquie des Schutzpatrons gegen die Pest und andere Seuchen wurde im Benediktinerkloster aufbewahrt. Heute befindet sie sich in der nach ihm benannten Kirche. Der prunkvolle Bau vereint romanische, gotische, barocke und klassizistische Elemente und gilt als herausragendes Beispiel für die Entwicklung der sakralen Baukunst in Bayern. Doch nicht nur für die Abitte von etwaigen Oktoberfest-Sünden ist in der Kreisstadt gesorgt. Auch Waldbaden ist im Ebersberger Forst möglich, dem größten geschlossenen, nicht alpinen Waldgebiet Mitteleuropas. Den besten Blick in die Berge bietet der 36 Meter hohe Aussichtsturm. Und wer einen Sprung ins kalte Wasser wagen will, kann dies im Klostersee tun. Er gehört zu einer Weiherkette, die einst von den Mönchen angelegt wurde.

  • Verkehrsanbindung zum Oktoberfest: Ebersberg ist Endstation der S-Bahnlinie 6, die in rund 45 Minuten bis in die Münchner Innenstadt fährt. Zudem gibt es auch noch eine Regionalbahn, die aus Wasserburg am Inn kommt (Ausflugstipp!) und in wenigen Minuten nach Grafing Bahnhof führt, von wo aus es mit Regionalzügen noch schneller Richtung München geht.

 

2. Tipp: Rosenheim - direkt an den Alpen

Die Krimiserie „Die Rosenheim-Cops hat die 70 Kilometer von München entfernte Stadt in ganz Deutschland bekannt gemacht. Doch auch ein Blick auf ihre Eckdaten zeigt, warum sich ein Besuch lohnt: Die Stadt liegt vor den Alpen und an zwei Flüssen (Inn und Mangfall) nahe Seen wie dem Chiemsee. Sie blickt auf eine 2000 Jahre alte Geschichte zurück und ist ein Zentrum für Holzverarbeitung und -technologie. Hier gibt es nicht nur viele Studenten, die an der Hochschule Holztechnik studieren, sondern auch farbenfrohe Fassaden in der historischen Innenstadt.

Für die Erweiterung des geistigen Horizontes sorgt der Lokschuppen, ein Ausstellungszentrum, das zu den wichtigsten des Landes zählt. Bis Dezember 2024 geht es dort um „Heldinnen & Helden . Eine umfassende, interaktive und kritische Betrachtung des Heldentums von der Antike bis zur Gegenwart, mit zahlreichen Exponaten, Mitmachstationen für die ganze Familie.

  • Verkehrsanbindung zum Oktoberfest: An dem Eisenbahnknotenpunkt Rosenheim gibt es täglich mehr als 60 Direktverbindungen mit ICE, IC und EC in die Münchner Innenstadt, die durchschnittlich 41 Minuten benötigen.

 

3. Tipp: Der Tegernsee

Natur, Berge und See statt Metropole: 50 Kilometer südlich von München liegt der Tegernsee. Als einer der saubersten Seen Bayerns ist er für seine Trinkwasserqualität und idyllische Lage in den bayerischen Voralpen bekannt. Und natürlich für sein Bier, das noch heute im 746 gegründeten Kloster Tegernsee gebraut wird.

Direkt am Seeufer führt auch die mondän gestaltete Uferpromenade entlang, hinter der sich luxuriöse Villen an die Berghänge schmiegen. Hier logieren bekannte Fußballspieler vom FC Bayern wie Manuel Neuer, Philipp Lahm oder Uli Hoeneß. Ob sie die umliegenden Aussichtsgipfel wie den 1722 Meter hohen Wallberg (dort hinauf fährt auch eine Gondel) besteigen oder im meist kühlen Seewasser (Ende September maximal 18 Grad) baden ist nicht bekannt. Wer es jedoch selbst versuchen will, kann dies in den fünf Uferorten Gmund, Bad Wiessee, Rottach-Egern, Kreuth und Tegernsee tun. Alle haben direkte Seezugänge und Strandbäder - inklusive Panoramablick auf die Berge.

  • Verkehrsanbindung zum Oktoberfest: Vom Münchner Hauptbahnhof fahren täglich rund 30 Züge der Bayerischen Regiobahn direkt an den Tegernsee und zurück. Erster Ort am See ist Gmund, der in einer Stunde zu erreichen ist - ohne umsteigen.

 

4. Tipp: Augsburg - die Fuggerstadt im Nordwesten

Das knapp 70 Kilometer nordwestlich von München gelegene Augsburg hat etwas, was die Oktoberfest-Stadt nicht hat: ein Unesco-Weltkulturerbe. Seit 2019 zählen das Augsburger Wassermanagement-System und seine Denkmäler – Kanäle und Prachtbrunnen, Wassertürme und -kraftwerke, dazu. Einzigartig ist auch die berühmte Puppenkiste und die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt. Diese stiftete der Augsburger Kaufmann Jakob Fugger im 16. Jahrhundert für katholische Bürger, die unverschuldet in Not geraten waren. Er selbst war nach heutigen Maßstäben der reichste Mensch aller Zeiten.

Apropos reich: Das Rathaus beherbergt ein weiteres Glanzstück — den Goldenen Saal, dessen Decke mit Blattgold verziert ist und als ein Prunkstück der Renaissance gilt. Die Geschichte Augsburgs geht jedoch viel weiter zurück, bis zu den Römern. Deren Spuren sind noch allgegenwärtig. Beispiel: die fünf Stadttore in der vier Kilometer langen Stadtmauer. Mit seinen vielen historischen Bauten, romantischen Plätzen und gemütlichen Cafés herrscht in Augsburg, trotz seiner 300.000 Einwohner, eine entspannte Kleinstadt-Atmosphäre.

  • Verkehrsanbindung zum Oktoberfest: Mit täglich mehr als 70 Schnellzügen gehört die Strecke vom Münchner bis zum Augsburger Hauptbahnhof zu den am besten ausgebauten in Bayern. Noch besser: Die Fahrt dauert nur eine halbe Stunde, umsteigen ist nicht erforderlich.

 

5. Tipp: Die Domstadt Freising im Norden

Freising ist die älteste Stadt an der Isar, liegt 30 Kilometer nördlich von München, und kann in puncto Bier und Sakralgebäuden durchaus mithalten: Wahrzeichen der 52.000-Einwohner-Stadt ist der Domberg, auf dem der Dom mit seinen beiden massiven Türmen in den blau-weißen Himmel ragt. Innen beeindruckt er mit filigranem Stuckwerk der Gebrüder Asam, dem von Peter Paul Rubens bemalten Hochaltar und einem geschnitzten, gotischen Chorgestühl. Ebenso berühmt ist der Stadtteil Weihenstephaner Berg, wo im ehemaligen Benediktinerkloster heute die älteste Brauerei der Welt untergebracht ist — die bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan. Wie süffig deren Biere schmecken, lässt sich im urigen Bräustüberl zusammen mit dem Brotzeitklassiker „Obazda“ testen. Derart präpariert bietet sich ein Vergleich mit den Oktoberfest-Bieren an. Denn auf der Wiesn wird offiziell nur Bier der sechs Münchner Brauereien Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten ausgeschenkt.

  • Verkehrsanbindung zum Oktoberfest: Die S-Bahnlinien S1 und S8 bieten direkte Verbindung in die Münchner Innenstadt, die zwischen 31 und 46 Minuten dauert. Zusätzlich gibt es auch Regionalzüge.