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500.000.000 km im All: einmal von der Erde zum Mars

Im russischen Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Wüste nahm die Mission ExoMars 2016 ihren Anfang: Am 14. März startete eine russische “Proton M”-Trägerrakete, an Bord die Raumsonde TGO und das Landemodul Schiaparelli. Das Ziel der europäisch-russischen Zusammenarbeit: erstmals erfolgreich auf dem Roten Planeten landen und dort nach Spuren von Leben suchen. 500 Millionen Kilometer später wurden am vergangenen Sonntag Satellit und Landemodul getrennt. 10 mins until ESA_EDM should start to enter #Mars atmosphere, follow along with our ~6 min descent animation https://t.co/sIIInM0pIt— ESA (esa) 19. Oktober 2016 Die Sonde “Trace Gas Orbiter” – TGO – soll die Marsatmosphäre untersuchen, um Spurengase wie Methan zu erkennen. Esa-Berater Mark McCaughrean erklärte im März, “mit Hilfe unserers Trace Gas Orbiters können wir hoffentlich messen, woher das Methan stammt, wie es sich im Laufe der Jahreszeiten verändert und woher es auf der Oberfläche kommt. Hoffentlich können wir unterscheiden, ob es für das Methan eine geologische Erklärung gibt, weil sich das Gestein unter der Oberfläche durch Wasser verändert. Oder die Erklärung ist weit aufregender: Es gab Leben.” Vor der Landung an diesem Nachmittag wuchs die Nervosität: I think it’s safe to say that I don’t need any caffeine right at this moment  esa_tgo esa_edm #ExoMars— Mark McCaughrean (@markmccaughrean) 19. Oktober 2016 Dann, der entscheidende Moment: Das Modul Schiaparelli setzte an diesem Mittwoch auf der Marsoberfläche auf. Die Landung gilt als Test für die Erforschung des Planeten mit einem Fahrzeug, die in vier Jahren beginnen soll. Der Eintritt in die dünne Mars-Atmosphäre geschah um 16.42 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die Sonde mit einem Durchmesser von 1,6 Metern ist eine Art Wetterstation, sie misst Temperatur, Wind, Druck und Feuchtigkeit. Für die Esa ist es eine Premiere, denn bislang gelang es nur den USA, eine Sonde auf den Roten Planeten zu schicken: Opportunity ist bereits seit 2004 dort. Zusammen mit dem Minilabor Curiosity sucht sie seitdem nach Spuren wie Wasser, die belegen könnten, dass Leben auf dem Roten Planeten möglich war. Gerätselt wird darüber seit der Beobachtung des Wissenschaftlers Giovanni Schiaparelli, nach dem das 600 Kilogramm schwere ExoMars-Landemodul getauft ist. Der italienische Astronom entdeckte Ende des 19. Jahrhunderts per Teleskop dunkle Linien auf dem Mars, die er «canali» – Kanäle – nannte. Dies befeuerte die Spekulationen über mögliche Lebewesen auf dem Roten Planeten.