5G-Netze bleiben weitgehend ungenutzt: Experten schlagen Alarm
Experten sind mit dem Ausbau der 5G-Netze mehr als nur unzufrieden. Die Milliardeninvestitionen scheinen ins Nichts zu laufen.
Obwohl massiv in den Aufbau von 5G-Netzen investiert wurde, bleibt die Nutzung hinter den Erwartungen zurück. Carlos Teijeiro, Director Data Monetization bei Accenture, hob auf dem VATM 5G Masters Event in Berlin hervor, dass weltweit in 90 Prozent der Länder die Netze nahezu leer sind. Wie "Golem" berichtet, setzen nur etwa 30 Prozent der Mobilfunknutzer tatsächlich auf 5G.
Laut Teijeiro ist die Schweiz in Europa das Land mit den meisten 5G-Nutzern. In Deutschland sind etwa 70 Prozent der Bevölkerung von 5G abgedeckt, aber weniger als ein Drittel der Nutzer verwendet diese Technologie aktiv. Teijeiro betonte, dass ohne den nächsten Schritt zu 5G Stand Alone (SA) die volle Bandbreite der Möglichkeiten, die 5G bietet, nicht genutzt werden könne.
Mehrheit der 5G-Netze arbeitet weiterhin mit 4G-Core
Die Netzbetreiber haben erheblich in die Bereitstellung von 5G investiert, dennoch bleiben viele Funktionen ungenutzt. Der Grund dafür liegt in der aktuellen Nutzung von 5G Non Stand Alone (NSA), bei dem weiterhin die Legacy-Infrastruktur des 4G-Core genutzt wird. Diese Vorgehensweise verhindert die volle Entfaltung der 5G-Technologien.
Derzeit gibt es weltweit nur 124 Netzwerke, die auf 5G SA umstellen, während 588 Netzwerke mit dem einfachen 5G zufrieden sind. Laut Bundesnetzagentur lief im Vorjahr fast das gesamte Datenvolumen in deutschen Mobilfunknetzen über LTE, lediglich sechs Prozent des Datenverkehrs nutzte das 5G-Netz.
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