"6 Mütter": Promi-Damen reden übers Kinderkriegen

Sila Sahin und Samuel Radlinger, gemeinsam: Sahin-Radlinger. Das Paar streitet sich darüber, wer das Baby länger halten darf. Foto: MG RTL D / Endemol Shine Germany
Sila Sahin und Samuel Radlinger, gemeinsam: Sahin-Radlinger. Das Paar streitet sich darüber, wer das Baby länger halten darf. Foto: MG RTL D / Endemol Shine Germany

Auch in der dritten Staffel teilen VIP-Mütter Erfahrungen und Ratschläge aus. Das ist oft unterhaltsam, manchmal sogar spannend und überraschend. Ein gelungenes Format, das immer wieder kontroverse Themen einstreut.

Im Reich der Personality-Dokus mischt Vox seit Jahren ganz vorne mit. Die Zutaten sind überschaubar: Vereint sitzt ein Grüppchen zusammen und schnackt über verbindende Erfahrungen. Klar, dass die aber nicht einfach irgendwo rumfläzen – bevorzugt wird in wechselnden Möbelhaus-Katalog-Stil-Etablissements gedreht, sprich, in irgendeinem frisch polierten Berlin-Mitte-Airbnb-Loft, mit frei hängenden Glühbirnen.

Weil aber nur schnacken langweilig ist, werden die Protagonisten im Vorfeld von einem Kamerateam begleitet, gemeinsam schaut sich die Runde dann die Abenteuer im Fernsehen an. Das ist oft nett, hat aber auch viel Leerlauf. Weil in den Filmen nicht nur erlebt wird, sondern auch schon über das Erlebte reflektiert, dann kommt noch die Erklärung im Nachhinein mit der Gruppe dazu, die dann wiederum das Reflektieren des Erlebten reflektieren möchte, um gemeinsam darüber zu reden.

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“6 Mütter” läuft bereits in der dritten Staffel, über drei nagelneue Folgen hinweg gibt “Entertainerin und Vierfach-Mutter” Ute Lemper die Gastgeberin. Sie empfängt fünf Promi-Mamas: Sila Sahin, Sarah Kern, Jessica Stockmann, Anouschka Renzi sowie Elna-Margret Prinzessin zu Bentheim und Steinfurt. Wie der Titel schon verrät, zeigt die Doku, wie sich die Promis in ihrer Mutterrolle schlagen und vom Nachwuchs zur Beziehung über den Job auch noch die eigene Prominenz unter einen Hut bekommen.

Wer sich drauf einlässt, erlebt ein sensibles Format

Den Aufritt in der ersten Folge macht Sila Sahin, das ist auch konsequent, weil sie ganz frisch und zum ersten Mal Mutter geworden ist. Die Kamera begleitet sie also mit ihrem Mann, der in Norwegen Fußball spielt, in der Schwangerschaft, über die Geburt und einige Wochen danach. Aufgeregt sitzt sie zwischen den Profi-Müttern und sagt: “Es ist ein wenig wie eine Prüfung hier.”

Die Mütter von links nach rechts: Elna zu Bentheim und Steinfurt, Sila Sahin, Ute Lemper, Anouschka Renzi, Jessica Stockmann und Sarah Kern. Foto: MG RTL D / Marina Rosa Weigl
Die Mütter von links nach rechts: Elna zu Bentheim und Steinfurt, Sila Sahin, Ute Lemper, Anouschka Renzi, Jessica Stockmann und Sarah Kern. Foto: MG RTL D / Marina Rosa Weigl

Sila Sahin im Kurzporträt: Sie wurde in Berlin geboren, die 32-Jährige ist aus “Leidenschaft” Schauspielerin, gegen den Willen ihrer Mutter, unterstützt von ihrem Schauspieler-Vater. Man kennt sie aus GZSZ. Seit 10. Juni 2016 ist sie mit Samuel Radlinger verheiratet, sie heißt seitdem Sahin-Radlinger. Sie pendeln zwischen Norwegen und Berlin.

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Die Vox-Kamera kommt im siebten Monat der Schwangerschaft dazu, bei der Hebammen- und Krankenhaus-Suche. Dafür ist eigens Silas Mutter Hanife angereist, die sagt: “Ich habe ihr immer gesagt, mach ein Kind. Ich habe es mir so gewünscht. Und dann habe geschrien vor Freude.” Sila sagt dazu: “Das ist die ehrlichste Liebe der Welt, die einer Mutter.” Vor dem Fernseher unter den Promi-Müttern geht die erste Runde Taschentücher rum. Aber das muss man dem Format auch lassen: Es ist nicht übertrieben tränendrüsendückend, viel eher zeigt es sensibel auf, wie kompliziert und wunderschön eine Schwangerschaft und die Mutterrolle ist. Wer sich darauf einlässt, hat eine bisweilen rührende Abendunterhaltung.

“Was rein muss, muss auch wieder raus”

Die zuweilen auch unterhaltsam ist, wie das Gespräch zwischen Sila und ihrer Ärztin. Sila wollte anfangs einen Kaiserschnitt, mittlerweile findet sie das aber “feige”, sie will die Geburt “spüren”. Ihr Mann hat aber nur vom 10. Juli bis 23. Juli Urlaub. “Kann man da die Geburt einleiten?”, fragt sie im Aufklärungsgespräch die Ärztin.

“Die Chance auf eine natürliche Geburt ist am größten, wenn die Geburt natürlich beginnt.”

“Gibt es Entspannungsmöglichkeiten, die man jetzt schon buchen kann?”

“Das bringt leider noch nichts. Das ist die erste Entbindung, Sie wissen noch gar nicht, was auf Sie zukommt.”

“Ich wünsche mir, dass es einfach rausflutscht beim Lachen.”

“Das ist eher nicht die Regel, beim ersten Mal.”

“Naja, was rein muss, muss auch wieder raus.”

Sila und ihre Mutter Hanife. “Das ist die ehrlichste Liebe der Welt, die einer Mutter.” Foto: MG RTL D / Endemol Shine Germany
Sila und ihre Mutter Hanife. “Das ist die ehrlichste Liebe der Welt, die einer Mutter.” Foto: MG RTL D / Endemol Shine Germany

Auch Tabuthemen werden angesprochen

Und so plätschert die Sendung dann vor sich hin. Mal küchenpsychologisieren sich die Mütter was zusammen, mal geht es um Kontroversen, wie Kaiserschnitt oder nicht. Dann dreht sich alles um wunde Nippel, Wochenbett, Dammschnitt, Sex in der Schwangerschaft, 16-Stunden-Wehen, Geburtsschmerzen, Milchpumpe. Kein Thema wird ausgelassen, die gehören ja aber auch alle dazu. Vor allem über das Wochenbett sagt Sila, da habe man sie nicht drauf vorbereitet, das sei immer noch ein Tabuthema.

Am Ende sagt sie trotzdem: “Vielen Dank für die schöne Erinnerung!” Sie werde das Video von sich und ihrer Familie in ein paar Jahren mit Sicherheit wieder anschauen und sich freuen. Wie viele Fernsehprofis sagen das schon über eine eigene Produktion?

Was also bleibt: Eine Wohlfühl-Sendung, garniert mit Tipps und einigen unterhaltsamen Momenten.

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