626 Tage Krieg in der Ukraine: Russland startet neue Angriffswelle
An diesem Samstag herrscht in weiten Teilen der Ukraine - auch in Kiew - Raketenalarm. Aus der Hauptstadt wurden zwei Explosionen gemeldet. Offenbar wurden mehrere Regionen mit Drohnen beschossen. Die ukrainischen Behörden gaben bekannt, dass 19 der 31 Drohnenattacken abgewehrt worden seien.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, man müsse auf einen längeren Krieg als erwartet vorbereitet sein. Er erklärte weiter: "Was wir wissen ist, dass das, was am Verhandlungstisch geschieht, untrennbar mit der Situation auf dem Schlachtfeld verbunden ist."
"Krieg zieht benachbarte Nationen mit in den Abgrund"
Der Präsident der Ukraine erklärte, dass nicht nur sein Land betroffen sei.
"Jetzt, in unserer Zeit, befindet sich die Welt an einem Scheideweg. Lokale Kriege können einen globalen Zusammenbruch auslösen. Das Leid, in das eine bestimmte Nation gestürzt wird, zieht benachbarte Nationen mit in den Abgrund."
Während die Gefechte am Fluss Dnipro anhalten, war besonders die Region Odessa am Freitag das Ziel russischer Bombardierungen. Aus Russland wurden wahrscheinliche Drohnenangriffe auf eine Waffenfabrik südlich von Moskau gemeldet.
Darf verschleppter Teenager in die Ukraine zurück?
Am Freitag gab die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lvova-Belova - die vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht wird - bekannt, dass ein ukrainischer Teenager, der 17-jährige Bohdan Yermokhin, in die Ukraine zurückgebracht werde. Der Junge lebte in Mariupol und wurde nach Beendigung der Belagerung nach Russland verschleppt. An seinem 18. Geburtstag soll er mit einem Verwandten "in einem Drittland" zusammengeführt werden, um dann in die Ukraine zurückzukehren.
Vor wenigen Tagen hatte allerdings der ukrainische Präsidentenberater berichtet, Bohdan Yermokhin habe in Russland eine Vorladung zum Militärrekrutierungszentrum bekommen.