70 Jahre Blockade-Ende: Berliner Luftbrücke: „Es war alles wie ein großes Abenteuer“

Über die Luft-Brücke wurde West-Berlin mit Lebensmitteln versorgt (Archiv)

Wer die Berliner Blockade von 1948/49 miterlebte, der wurde von diesen rund elf Monaten geprägt. Von der Not und der Angst, aber auch vom Glück mitzuerleben, wie ein isolierter Teil der Stadt zusammenrückt und durchhält. Weil man lieber die Freiheit wollte als frische Kartoffeln. Für das Lebensgefühl West-Berlins war dieses Ereignis viele Jahre prägend. Wir haben unsere Leser um ihre Erinnerungen gebeten. Und viele Zuschriften erhalten, die wir nun in Auszügen dokumentieren möchten:

Meine Eltern und ich wohnten in Reinickendorf, direkt unter der Einflugschneise des während der Blockade gebauten Flughafen Tegels. Im Minutenabstand überflogen die Maschinen in sehr geringer Höhe unser Haus und wir waren – ohne Schallschutzfenster – lediglich beunruhigt, wenn mal eine Flugpause eintrat. Wir lebten im Dunkeln (Strom gab es nur für Stunden), in der Kälte und von genau ausgerechneten Kalorien in Form von Trockenmilch, Trockenei, Trockenkartoffeln. Nur wenige West-Berliner machten von dem Angebot der Ostseite Gebrauch, sich dort zum Bezug der Lebensmittelkarten registrieren zu lassen. Während der Blockade träumte ich, ich würde mir eines Tages eine große Schüssel mit Trockenmilch, Zucker und eventuell Kakao anrühren.

Dieter Meier, damals 14 Jahre alt

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Erinnerungen an die Luftbrücke habe ich trotz meines Alters damals von gut drei Jahren. Ich bin am 24. April 1945 geboren. Ich erinnere mich an die großen Flugboote, die entlang der Havel in Richtung Grunewaldturm sehr niedrig über Spandau...

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