72. Geburtstag: Für Winfried Glatzeder ist Theater eine Flucht vor Zuhause

Am 26. April wird der Schauspieler 72. Derzeit probt er in der Komödie am Kurfürstendamm. Daran ist auch seine Frau schuld.

WInfried Glatzeder geht nicht mehr gern ins Theater. Wenn er von Bühnenproduktionen schwärmt, dann sind die schon lange her. Aus Zeiten, als er selbst noch in der DDR gelebt und an der Volksbühne gearbeitet hat. Heute langweilt ihn das Theater. "Ich habe nicht das Sitzfleisch, um mir sieben Stunden lang ,Faust' anzusehen." Eine klare Spitze gegen Frank Castorf, der jetzt an der Volksbühne ist. Noch.

Winfried Glatzeder geht trotzdem ins Theater. Um selbst auf der Bühne zu stehen. Das hat er eigentlich nicht nötig. Im Gegensatz zu vielen Kollegen habe er nämlich für die Rente vorgesorgt. Aber, gesteht er ganz unbekümmert, "meine Frau guckt immer ganz entsetzt, wenn ich nichs vorhabe. Die ist froh, wenn ich aus dem Haus bin."

Eine Alten-WG wie im Stück wäre für keine Option

Ein Bühnenengagement sei auch "eine Flucht vor dem Zuhause". Die arme Frau! Die muss sich wohl einiges anhören. Aber der Zuschauer darf sich darüber freuen. "Naja", setzt der Schauspieler nach, "vielleicht ist das Publikum auch ganz erschrocken, dass sie mich schon wieder rausgeschickt hat."

Winfried Glatzeder probt auch nicht gern. Viele Kollegen würden das lieben, immer wieder was Neues auszuprobieren. Ihm bringt das nichts. Er braucht den Kitzel der Vorstellung, die Reaktionen der Zuschauer. "Ich liebe es, wenn ich sie überraschen kann, wenn ich sie wie ein Hypnotiseur zwei Stunden in der Hand habe." Das, sagt er und grinst sardonisch, "entspricht meinem dominanten Wesen."

Bild Nr. 1:
Sein größter Erfolg: „Die Legende von Paul und Paula“ mit Angelica Domröse Progress Film-Verleih.jpg

Vielleicht ist der Schauspieler deshal...

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