78 Euro höheres Mediangehalt - Frauen in Sachsen-Anhalt verdienen erstmals mehr als Männer

Auch wenn der Unterschied im Laufe der Jahre geringer geworden ist, verdienen Frauen immer noch weniger als Männer. (Symbolbild)<span class="copyright">Annette Riedl/dpa</span>
Auch wenn der Unterschied im Laufe der Jahre geringer geworden ist, verdienen Frauen immer noch weniger als Männer. (Symbolbild)Annette Riedl/dpa

Erstmals übersteigen die Einkommen von vollzeitbeschäftigten Frauen in Sachsen-Anhalt die ihrer männlichen Kollegen. Die Bundesagentur für Arbeit nennt bessere Bezahlung in sozialen Berufen als Grund.

Erstmals ist das Medianentgelt von vollzeitbeschäftigten Frauen in Sachsen-Anhalt höher als das der Männer. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, lag das Medianentgelt weiblicher Beschäftigter im Dezember 2023 bei 3.207 Euro, während es bei den Männern bei 3.129 Euro lag. Dieser bemerkenswerte Unterschied wird vor allem durch die Tatsache erklärt, dass Frauen häufig in besser bezahlten sozialen Berufen tätig sind.

Einkommensplus bei Frauen ohne Ausreißer

Ein entscheidender Faktor in den Gehaltsvergleichen ist das Medianentgelt, das die BA ausweist. Der „Median“ teilt die untersuchten Werte in zwei gleich große Gruppen und ist weniger anfällig für Ausreißer als der Durchschnitt. Dies bedeutet, dass eine Hälfte der erfassten Beschäftigten ein höheres und die andere Hälfte ein niedrigeres Entgelt erhält.

Regional zeigen sich deutliche Unterschiede in den Entgelten. Laut BA wird in den Städten Sachsen-Anhalts seit Jahren mehr verdient als auf dem Land. In Halle ist der Median des Bruttomonatsentgelts mit 3.444 Euro am höchsten, gefolgt von Magdeburg mit 3.399 Euro und Dessau-Roßlau mit 3.313 Euro. Die niedrigsten Entgelte werden im Landkreis Wittenberg mit 2.962 Euro gezahlt.

Gehälter unterscheiden sich im bundesweiten Vergleich und nach Tätigkeit stark

Die höchsten Bruttomedianlöhne erzielen in Sachsen-Anhalt Zahn- und Humanmedizinerinnen und -mediziner. Im Dezember 2023 lag ihr Medianlohn bei 7.010 Euro. Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen verdienten im selben Zeitraum 5.806 Euro. Am unteren Ende der Einkommensskala finden sich Berufe der Körperpflege, wie Friseurinnen und Friseure sowie Kosmetikerinnen und Kosmetiker, mit einem Medianlohn von 1.881 Euro.

Im bundesweiten Vergleich lag das Mediangehalt im Dezember 2023 bei 3.796 Euro, was einem Anstieg von 4 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Hamburg führt mit 4.304 Euro den Ländervergleich an, während Mecklenburg-Vorpommern mit 3.098 Euro auf dem letzten Platz liegt.