Von 80 Cent Stundenlohn in die Vollzeit - CDU-Landrat führte Arbeitspflicht für Flüchtlinge ein - und landet Mega-Erfolg
Der Saale-Orla-Kreis in Thüringen zeigt, dass eine Arbeitspflicht für Flüchtlinge zum Erfolg führen kann. Seit Februar hat der Landkreis per Bescheid 110 Flüchtlinge zu sogenannten Arbeitsgelegenheiten verpflichtet. Nun arbeiten 30 von ihnen in Vollzeit.
CDU-Landrat Christian Herrgott aus dem Saale-Orla-Kreis in Thüringen sorgte für Aufsehen, als er Flüchtlinge gezielt in gemeinnützige Jobs vermittelte, um ihre Integration zu fördern. Nicht alle fanden das gut , dass die Flüchtlinge für 80 Cent pro Stunde arbeiten mussten, doch Herrgott gibt der Erfolg Recht.
Ein aktuelles Erfolgs-Beispiel ist Same Eltgaz aus Libyen, der eine Ausbildung zum Anlagenführer begonnen hat, wie die „Bild“ berichtet. Der Kriegsflüchtling hat eine Ausbildung zum Anlagenführer bei der „Papiermühle Polymertechnik GmbH“ begonnen und bezieht seit Anfang August kein Geld mehr vom Amt.
„Ich bediene komplexe Maschinen zur Herstellung von Folien vor allem für Lebensmittel. Das macht Spaß. Die Kollegen sind alle nett,“ berichtet Eltgaz der „Bild“. Auch sein Betriebsleiter Maximilian Laßleben lobt ihn: „Same fragt viel, passt sich an, ist zuverlässig und lernt immer besser deutsch.“
Es sei immer schwerer, geignete Mitarbeiter zu finden, so Laßleben weiter. „Für uns ist deshalb nicht entscheidend, wo er herkommt, sondern was er kann.“
Flüchtlinge finden Vollzeitjobs durch Arbeitspflicht
Auch andere Flüchtlinge haben feste Vollzeit-Jobs gefunden, darunter eine Lehre zum Elektroniker und Positionen bei Amazon, Autozulieferern und McDonald’s. Insgesamt 30 der 110 zur Arbeit verpflichteten Menschen arbeiten mittlerweile in Vollzeit.
Allerdings ist nicht jeder Flüchtling bereit oder in der Lage, die Arbeitsangebote anzunehmen. In 13 Fällen musste der Landkreis die Sozialleistungen wegen wiederholter Auftrags-Verweigerung kürzen. Sechs Flüchtlinge haben den Landkreis verlassen oder sind untergetaucht, wie die „Bild“ berichtet.
Der Chef der Schleizer Tafel, Klaus Weidhase, bemängelt die Forderung, dass Flüchtlinge erst Sprachkurse absolvieren müssen, bevor sie arbeiten dürfen. „Es geht auch mit Händen und Füßen oder Übersetzungs-App auf dem Handy,“ sagt Weidhase und verweist auf Abdul Halim Omar, der täglich drei bis fünf Stunden Gemüse sortiert oder im Lager hilft.