Nach 82 Länderspielen - Kapitän Gündogan beendet DFB-Karriere - jetzt gibt es Gerüchte um Barca-Abschied
Ilkay Gündogan wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht mehr zur Weltmeisterschaft 2026 führen. Der 33 Jahre alte Offensivspieler beendet nach 82 Länderspielen seine DFB-Karriere, wie der Profi des FC Barcelona bekanntgab.
Julian Nagelsmann wird als Bundestrainer einen neuen Kapitän bestimmen müssen, der die Fußball-Nationalmannschaft zur WM 2026 führen soll. Der bisherige Amtsinhaber Ilkay Gündogan beendet nach dem verpassten Titelgewinn bei der Heim-Europameisterschaft seine Karriere im DFB-Team. Gündogan macht im Alter von 33 Jahren und nach 82 Länderspielen für Deutschland überraschend Schluss im Nationaltrikot.
Überraschender Rücktritt: Gündogan beendet DFB-Karriere
„Nach einigen Wochen Bedenkzeit bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es an der Zeit ist, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Ich blicke mit sehr viel Stolz auf 82 Länderspiele für mein Heimatland zurück – eine Zahl, die ich mir so hätte niemals erträumen können, als ich 2011 mein Debüt für die A-Nationalmannschaft gegeben habe“, schrieb Gündogan auf Instagram. „Mein Highlight war ganz klar die riesige Ehre, dass ich im vergangenen Sommer bei unserer Heim-EM die Mannschaft als Kapitän anführen durfte!“
Der erfahrene Mittelfeldspieler wird aber weiterhin als Profi spielen, derzeit noch für den FC Barcelona. Allerdings gibt es Spekulationen, dass er den spanischen Topclub noch im Sommer verlassen wird.
Nagelsmann war nach dem EM-Aus gegen Spanien noch davon ausgegangen, dass er für den Start in die Nations League im September weiter mit Gündogan planen könne. „Klar freue ich mich, wenn er weitermacht. Stand jetzt gehe ich auch davon aus, dass er weiter zur Verfügung steht“, sagte der Bundestrainer am Tag nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Spanien. Nagelsmann fügte aber Anfang Juli auch hinzu: „Das soll Ilkay am Ende selbst entscheiden und auch selbst verkünden.“ Die Entscheidung fiel nun anders aus.
Gerüchte um möglichen Abschied beim FC Barcelona - Rückkehr nach England?
Zudem droht Ilkay Gündogan nach Medienberichten das vorzeitige Aus beim FC Barcelona. Wie „Sky“ berichtet, sollen die Barça-Führung dem Mittelfeldspieler klar mitgeteilt haben, dass er noch in diesem Transferfenster gehen soll.
Das Madrider Fachblatt „AS“ berichtete, dass Flick, der Gündogan noch aus der gemeinsamen Zeit im DFB-Team gut kennt, nicht als Stammspieler sehe. Der frühere Bundestrainer habe demnach Sportdirektor Deco mitgeteilt, dass Gündogan nicht in sein Spielkonzept passe. Beim 2:1-Auftaktsieg gegen den FC Valencia am vergangenen Samstag fehlte Gündogan. Laut Flick hatte er Probleme mit einer Schnittwunde. Allerdings sagte Flick nach dem Spiel, dass er das Gefühl habe, dass Gündogan bleiben werde.
Gündogans Berater und Onkel Ilhan hatte noch am 8. August erklärt, dass es zwar Interesse einiger Vereine gebe, aber der Spieler in Barcelona bleiben wolle. Der Vertrag des gebürtigen Gelsenkircheners in Barcelona läuft noch bis Sommer 2026, nachdem er erst 2023 ablösefrei von Manchester City gekommen war.
Ein neuerliches Engagement beim englischen Fußballmeister wäre laut Sky möglich. Demnach beschäftige sich City mit einer Rückkehr des Mittelfeldspielers. Gündogan gewann mit dem Team von Pep Guardiola in sieben Jahren fünfmal die englische Meisterschaft und einmal die Champions League.
Nagelsmann adelt seinen Kapitän: „Wird uns fehlen“
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Ilkay Gündogan nach dessen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft als „herausragenden Kapitän“ gewürdigt. „Ich bin sehr stolz, dass lkay unser Kapitän war. Er hat häufig selbst geglänzt, noch häufiger hat er andere in der Nationalmannschaft glänzen lassen. Sein feiner Fuß wird uns fehlen, seine guten Ideen“, sagte Nagelsmann in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Nagelsmann betonte, dass er gerne noch mit Gündogan weitergearbeitet hätte, aber man respektiere seine Entscheidung.
„Für mich und für uns war er ein wichtiger Ansprechpartner, der Austausch mit ihm war bereichernd, auch bei Themen abseits des Fußballs. Er ist ein intelligenter, reflektierter und sehr herzlicher Mensch“, lobte Nagelsmann (37) seinen Ex-Kapitän. Gündogan habe eine „fantastische EM für Fußball-Deutschland gespielt und seine Intelligenz hat mich immer wieder fasziniert und begeistert, genauso seine Sicherheit am Ball, seine klugen und klaren Zuspiele“.
„Bis bald“, sagte Nagelsmann nach dem EM-Aus
Nagelsmann hoffte auch auf Gündogan, weil in Toni Kroos bereits „ein Pfeiler wegfällt“. Kroos hatte seine Profi-Karriere nach der EM komplett beendet. Auch Thomas Müller hatte sich bereits entschieden, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen. Nagelsmann will den Kader mit Blickrichtung Nations League und Qualifikation für die WM-Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko verjüngen und anpassen. Gündogan sollte dabei eigentlich weiter eine wichtige Rolle spielen - so wie während der Heim-EM.
Der Bundestrainer hatte Gündogan auch persönlich eine gute EM-Leistung bescheinigt. Zudem bekam der Mittelfeldspieler auch öffentlich viel Anerkennung. „Ich habe mich extrem gefreut, dass er das erste Mal nicht nur Gegenwind gekriegt hat als Nationalspieler. Er ist ein stiller Leader, der eine große Erfahrung hat. Er hat ein gutes Gespür für eine Gruppe“, sagte Nagelsmann nach der EM.
Gündogan hatte am 11. Oktober 2011 in Düsseldorf beim 3:1 gegen Belgien im Nationalteam debütiert. Er wurde in dem EM-Qualifikationsspiel für Kapitän Philipp Lahm eingewechselt. 19 Tore erzielte er für Deutschland. Durch zahlreiche Verletzungen verpasste der erfolgreiche Vereinsspieler Gündogan unter anderem auch den WM-Triumph 2014 in Brasilien.