85. Jahrestag der Reichsprogromnacht überschattet vom Krieg im Nahen Osten

Vielerorts in Europa haben Menschen an den 85. Jahrestag der Reichsprogromnacht erinnert, den Tag, an dem in Deutschland 1.406 Synagogen brannten und 7.500 jüdische Geschäfte geplündert und zerstört wurden. Mehr als 1000 deutsche Juden kamen in der Folge ums Leben, rund 30.000 wurden verhaftet oder verschleppt.

Der 9. November 1938 gilt als Auftakt zu systematischen Judenverfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus.

In diesem Jahr wird das Gedenken von den jüngsten Ereignissen im Nahen Osten überschattet.

"Wir haben Angst, dass uns etwas passieren wird. Wir wissen nie, was passieren wird und der Antisemitismus ist mit der Zeit, mit dem Konflikt, gestiegen. Aber wir haben keine Angst. Wir haben keine Angst, mit der Kippa rauszugehen und uns mit der Tsitsita zu kleiden, mit der Fahne, die unser Land, unsere Gesellschaft und unsere Nation repräsentiert", erklärt ein Demonstrationsteilnehmer in Berlin.

Auch in den Niederlanden, Dänemark und dem Vereinigten Königreich gab es Gedenkveranstaltungen.

In London traf König Charles III. eine Gruppe, die als Kinder vor den Nationalsozialisten aus Deutschland geflohen- und im Rahmen der Kindertransporte nach Großbritannien gekommen waren. Rund 10.000 jüdische Kinder entkamen auf diese Weise der Verfolgung durch die Nationalsozialisten.