Ab Januar 2025: Private Krankenkassen wollen Beiträge im Schnitt um 18 Prozent erhöhen

Privat Krankenversicherte müssen ab kommenden Jahr mit deutlich höheren Kosten rechnen.  (Bild: iStock/M2K7)
Privat Krankenversicherte müssen ab kommenden Jahr mit deutlich höheren Kosten rechnen. (Bild: iStock/M2K7)

Gestiegene Kosten im Gesundheitssektor veranlassen viele privaten Krankenkassen dazu, die Beiträge für privat Versicherte ab kommendem Jahr deutlich zu erhöhen. Auch der Zusatzbeitrag für gesetzlich Versicherte soll steigen.

Schlechte Nachrichten für Privatversicherte: Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, sollen die meisten der privaten Krankenversicherungen ab dem 1. Januar 2025 die Preise drastisch erhöhen. Nach Berechnungen des Verbandes der privaten Krankenversicherungen (PKV) sollen die Preissteigerungen im Schnitt 18 Prozent betragen.

Rund zwei Drittel der Privatversicherten sind nach Angaben des Verbandes betroffen. Im schlimmsten Fall müssten einige Versicherungsnehmer sogar mit einer Steigerung von 30 Prozent rechnen. Grund für die deutliche Beitragserhöhung sind laut PKV gestiegene Ausgaben bei den medizinischen Leistungen.

Darum erhöhen private Krankenkasse die Beiträge

Der größte Kostentreiber bei den medizinischen Leistungen läge im Krankenhausbereich. Die Kosten sind dort laut PKV zwischen 2021 und 2023 pro durchschnittlichem Pflegetag im Krankenhaus um 37,5 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg resultiert aus gestiegenen Tarifgehältern in der Krankenpflege und höheren gesetzlichen Mindestvorgaben beim Pflegepersonal.

So seien etwa die Kosten für die Betreuung von Neugeborenen durchschnittlich um 18 Prozent gestiegen. Insgesamt seien die Ausgaben der privaten Krankenversicherungen für den Krankenhausbereich alleine 2023 um 13,5 Prozent gestiegen. Hinzu kommt, dass sich auch die Kosten für Arzneimittel sowie für ambulante Behandlungen erhöht haben.

Auch gesetzliche Krankenkassen erhöhen den Zusatzbeitrag

Die gestiegenen Kosten im Gesundheitssektor wirken sich nicht nur auf die privaten, sondern auch auf die gesetzlichen Krankenkassen aus. Laut "Frankfurter Rundschau" soll der Zusatzbeitrag, den die gesetzlichen Krankenkassen erheben dürfen, ab kommendem Jahr um 0,75 Prozent erhöht werden. Im Schnitt liegt dieser aktuell bei 1,7 Prozent. Demnächst könnte er sich aber auf 2,45 Prozent erhöhen. Für gesetzlich Versicherte würde das weniger Nettoeinkommen bedeuten.

Der festgeschriebene allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung beträgt 14,6 Prozent. Die Krankenkassen dürfen aber einen Zusatzbeitrag erheben und dessen Höhe individuell festlegen. Der Zusatzbeitrag erhöhte sich bereits für das Jahr 2024 um 0,1 Prozent, im Vorjahr waren es 0,3 Prozent. Arbeitgeber und Versicherte teilen sich sowohl die Kosten für den allgemeinen Beitragssatz als auch für den Zusatzbeitrag.