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Chelseas notgedrungene Offensivmacht

Am Dienstagabend trifft der FC Chelsea in der UEFA Champions League auf den FC Valencia (Champions League: FC Chelsea – FC Valencia, ab 21 Uhr im SPORT1-LIVETICKER) und feiert nach dem Gewinn der UEFA Europa League 2019 die Rückkehr auf die große Fußball-Bühne: Die Königsklasse.

Diese gewannen die Blues zuletzt 2012 unter Ex-Coach Jose Mourinho im legendären "Finale Dahoam" gegen den FC Bayern: Damals durfte Kapitän Frank Lampard, der in München den rotgesperrten John Terry als Spielführer vertrat, den Henkelpott in den Himmel stemmen.

Heute steht Lampard nicht mehr auf dem Feld, sondern an der Seitenlinie. Seit dem Sommer 2019 ist der gebürtige Londoner neuer Teammanager bei Chelsea. Der 41-Jährige verpasste zuvor mit Derby County knapp den Aufstieg in die Premier League und kehrte daraufhin zurück an die Stamford Bridge.

2019 setzt Lampard auf englische Talente

Seitdem Lampard das Sagen hat, veränderte sich einiges: Die Siegermannschaft von 2012 prägten vor allem ausländische Top-Stars wie Petr Cech, David Luiz, Jose Bosingwa, John Obi Mikel, Juan Mata, Solomon Kalou, Didier Drogba, Paulo Ferreira, Michael Essien und Fernando Torres.

Nur wenige Engländer standen im damaligen Blues-Kader - unter anderem Lampard selbst, Terry, Ashley Cole, Ryan Bertrand und Daniel Sturridge. Sieben Jahre später wird an der Stamford Bridge aber wieder vermehrt Englisch gesprochen.

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Aufgrund der FIFA-Sperre durfte Chelsea auf dem Transfermarkt nicht zuschlagen, was der sogenannten "Loan Army" in die Karten spielte. Die Jugend erhielt endlich ihre Chance und nutzte diese. Allen voran die englischen Talente Tammy Abraham, Mason Mount und Fikayo Tomori.

Während die Nordlondoner in der Premier League mit acht Punkten nach fünf Spieltagen nur Platz sechs belegen, thront in der Torschützenliste ein Chelsea-Stürmer auf Platz eins: Der 21 Jahre alte Abraham hat bereits sieben Mal für die Blues ins Schwarze getroffen, was auch Nationalcoach Gareth Southgate nicht verborgen blieb.

Abraham bester Torjäger der Premier League

Dabei debütierte er bereits 2017 für die "Three Lions", als er am 10. November gegen Deutschland in der Startelf stand und drei Tage später gegen Brasilien eingewechselt wurde. Doch Abrahams Karriere glich bislang einer Achterbahnfahrt.

In der Saison 2016/17 sorgte er als Leihspieler in der Championship bei Bristol City mit 26 Toren und vier Assists in 48 Spielen für Furore, ein Jahr später in der Premier League bei Swansea City waren es dann aber nur acht Tore und fünf Vorlagen in 39 Spielen.

Folgerichtig trat Abraham 2018/19 wieder den Gang ins englische Unterhaus an: Das war allerdings kein Rückschritt für das Sturm-Juwel, sondern ein Fortschritt. Mit 26 Toren schoss der Angreifer Aston Villa zurück in die Premier League und nahm dieses Selbstbewusstsein mit in die laufende Saison.

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No-Name spielt bei den Blues groß auf

Bei Chelsea ist der 21-Jährige im Sturmzentrum nun gesetzt, während Weltmeister Olivier Giroud und Michy Batshuayi nur auf der Bank sitzen und mit ansehen müssen, wie Abraham nach Belieben trifft - und so Lampard das Vertrauen zurückzahlt.

Einen ähnlichen Weg nahm auch Mason Mount: Der Offensivkünstler machte erstmals bei Leih-Klub Vitesse Arnheim von sich reden, als er 2017/18 in den Niederlanden auf 23 Scorer-Punkte in 40 Einsätzen kam.

Seine zweite Leihe führte Mount nach Derby County, wovon er aktuell am meisten profitiert: Sein damaliger und heutiger Coach ist derselbe. Lampard ist ein großer Fan und Förderer des 20-Jährigen, der für Derby in der Vorsaison auf 17 Scorer-Punkte in 44 Spielen kam.

Nach jedem Training und Spiel besprechen die beiden, was gut war, was schlecht lief, wo er sich noch verbessern kann. Zudem verriet Mount jüngst, dass er mit Lampard "nach dem Mannschaftstraining noch Abschlüsse und Weitschüsse trainiert". Seiner Meinung nach gebe es keinen Besseren, von dem er das lernen könne.

Und das Training zeigt Wirkung, denn in sechs Einsätzen - fünf davon über 90 Minuten - traf Mount drei Mal für Chelsea. Zudem feierte er sein Debüt für die englische Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation gegen Bulgarien im September 2019.

Drei Chelsea-Talente erzielen alle elf Premier-League-Tore

Mounts Weg geht steil nach oben, genau wie der von Abwehr-Juwel Fikayo Tomori, mit dem er in der vergangenen Saison bei Derby spielte und nun eben an der Stamford Bridge. Der 21-Jährige kam bisher zu drei Pflichtspieleinsätzen und erzielte dabei ein Tor.

Alle elf Premier-League-Tore erzielten drei englische Chelsea-Talente: Abraham (7), Mount (3) und Tomori (1). Ein kurioses Novum. Der 1,85 Meter große Abwehr-Hüne wird in den Medien auch schon als "neuer Terry" gefeiert, muss sich aber einer starken Konkurrenz um Antonio Rüdiger, Andreas Christensen und Kurt Zouma stellen.

Die Blues haben fünf englische Nationalspieler

Neben diesen drei Juwelen haben in der Vorsaison 2018/19 drei weitere englische Nationalspieler sich bei den Blues etabliert: Ross Barkley (25), Ruben Loftus-Cheek (23) und Bayern-Flirt Callum Hudson-Odoi (18).

Lampard könnte mit dem wiedergenesenen Rechtsverteidiger-Talent Reece James und den oben Genannten somit sechs Engländer in der Startelf aufbieten, was es beim FC Chelsea ewig nicht mehr gab.

Mal sehen, welches englische Talent gegen Valencia von sich reden macht.