Von Abschiebung bedroht: Flüchtlingsfamilie Hoseini lebt in ständiger Angst

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ begleitet die Familie schon seit einiger Zeit.

Als die afghanische Flüchtlingsfamilie Hoseini im vergangenen November in eine Wohnung in der südlichen Innenstadt einziehen konnte, war das für Mohamad, Mahsume und den kleinen Abulfasl wie ein Sechser im Lotto. Ein Vermieterehepaar hatte ihnen nach einem Bericht im „Kölner Stadt-Anzeiger“ eine Wohnung angeboten, das Auszugsmanagement der Stadt Köln hatte bei der Abwicklung geholfen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Hoseinis schon fast ein ganzes Jahr in der Turnhalle an der Mainstraße verbracht. Diese Zeitung begleitete die Familie und berichtete hin und wieder über deren Schicksal – stellvertretend für viele Flüchtlinge. Gut eingelebt hätten sich die 26-jährigen Eltern mit ihrem knapp zweijährigen Kleinkind in der neuen Wohnung, erzählt Michaela Baiat, die die Hoseinis von Anfang an betreut und unterstützt. Viele Bürger hätten beim Einzug Möbel und andere Einrichtungsgegenstände gespendet. Familie wird nur geduldet Inzwischen hat auch eine Anhörung im Rahmen des Asylverfahrens stattgefunden, und es liegt ein Ergebnis vor: Sie werden für ein halbes Jahr geduldet. Wie es dann weitergeht, ist offen. Die Hoseinis sind verunsichert – afghanische Flüchtlinge werden zurzeit vermehrt abgeschoben. Zwei Mitglieder der ursprünglich siebenköpfigen Familie Hoseini hat es schon getroffen. Mohammads 19-jährige Schwester Soraya und ihr Mann Hassan, die in einer Notunterkunft wohnen, haben einen Ablehnungsbescheid erhalten. Innerhalb von 30 Tagen sollen sie nun Deutschland verlassen. Michaela Baiat hat auf Empfehlung des Flüchtlingsrates einen Anwalt kontaktiert, der die Schülerin Soraya und den gelernten Stuckateur Hassan vertritt. Er will beim Kölner Verwaltungsgericht Einspruch erheben gegen die Bescheide. „Es war gar nicht so einfach, einen Anwalt zu finden“, sagt Michaela Baiat. Mehrfach sei sie mit ihrer Anfrage abgelehnt worden, weil die Kanzleien, die sich aufs Migrationsrecht verstehen, offenbar keine freien Kapazitäten mehr hätten. Sprachtest muss bestanden werden Ab März nehmen Mohamad und Mahsume an einem Deutschkurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge teil. Das Jobcenter, bei dem sie bislang einen Kursus besuchten, schickt sie dort hin. Vorher müssen sie aber noch einen Sprachtest bestehen. Fürs Lernen hat aber vor allem Mahsume nur wenig Zeit. Sie fährt mit Abulfasl häufig nach Koblenz zu ihrer ebenfalls geflohenen Schwester, die schwer krank in der Klinik behandelt wird. Mahsume kümmert sich um deren fünf Kinder. Sie sind zwischen vier und 21 Jahre alt....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta