Abschied vom Basketball: Letzter Vorhang für Sue Bird
Sue Bird kämpfte erfolglos mit den Tränen, als sie zum allerletzten Mal das Parkett der WNBA verließ. Nach 19 Jahren bei ihrem Klub Seattle Storm ist die Karriere der lebenden Legende vorbei, sie hat tiefe Spuren im Frauen-Basketball hinterlassen.
Durch ein 92:97 in der heimischen Climate Pledge Arena gegen die Las Vegas Aces scheiterte Seattle im Play-off-Halbfinale der Profiliga 1:3, für Bird ist mit 41 Jahren Schluss. Bereits Mitte Juni hatte die Nummer eins des WNBA-Drafts 2002 angekündigt, dass sie am Saisonende aufhören werde.
"Ich habe jede einzelne Minute geliebt und tue es immer noch, also spiele ich meine letzte Saison genau wie dieses kleine Mädchen seine erste gespielt hat", schrieb Point Guard Bird damals bei Instagram. Sie ist in der WNBA ausschließlich für Seattle aufgelaufen.
Bird, Ehefrau der amerikanischen Fußball-Nationalspielerin und Aktivistin Megan Rapinoe, hat fünfmal Olympiagold (von 2004 bis 2021) gewonnen - ein Rekord, den sie sich mit ihrer US-Landsfrau Diana Taurasi teilt. Hinzu kommen vier Weltmeistertitel, dazu zwei Triumphe in der WNBA. Sie gewann außerdem mit Spartak Moskau zweimal die russische Meisterschaft und viermal die EuroLeague.
Doch Bird war weit mehr als eine Basketballerin. "Sie ist Wegbereiterin in Fragen von Gerechtigkeit, sie gibt unterbezahlten und unterschätzten Frauen eine Stimme", sagte einmal die frühere US-Nationaltrainerin Dawn Staley: "Sie ist ungeschminkt und unerschrocken. Einmal Point Guard, immer Point Guard. Das ist ihr Vermächtnis."