Acht Ostseeländer einigen sich auf massiven Ausbau der Windenergie
Acht Anrainer-Staaten der Ostsee haben am Dienstag ein Abkommen über den massiven Ausbau von Windenergie unterzeichnet. Dänemark, Finnland, Schweden, Lettland, Estland, Polen, Litauen sowie Deutschland haben sich darauf geeinigt, die Offshore-Leistung bis 2030 auf 20 Gigawatt zu versiebenfachen
"Putins Erpressungsversuch gescheitert"
EU-Kommissionspräsidentin, die zur Unterzeichnung nach Dänemark kam, sagte im Anschluss während einer Pressekonferenz: "Putins Versuch, uns mit fossilen Brennstoffen zu erpressen, ist gescheitert. Wir beschleunigen den Übergang zu grüner Energie, wir befreien uns von der Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen, und wir beschleunigen den Ausbau erneuerbarer, sauberer, billigerer und einheimischer Energien".
Bis 2050 soll die Kapazität in der Ostsee auf 93 Gigawatt erhöht werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Auch will die EU-Kommission den Strom-Markt reformieren und den Strompreis vom Gaspreis entkoppeln.
Weitere Bemühungen notwendig
Um vom russischen Gas unabhängiger zu werden sind aber weitere Energie-Verbindungen notwendig, wie zum Beispiel eine Gas-Pipeline zwischen der Iberischen Halbinsel und Zentral-Europa.
„Ich will noch mal gerne unterstreichen, dass ich es sehr unterstütze, dass wir eine solche Verbindung bekommen,“ sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz nach einem Treffen mit dem spanischen Premierminister Pedro Sanchez in Meseberg bei Berlin, „jetzt, wenn es darum geht, die Verbindung des Gasnetzes zu verbessern, aber langfristig, wenn es darum geht, Wasserstoff in Europa gemeinsamen zu nutzen."
Senkung des Energieverbrauchs
Seitdem Russland die Gaslieferung an mehrere europäischen Länder entweder ganz gestoppt oder stark reduziert hat, müssen die Europäer ihren Energieverbrauch reduzieren, um mehr Gasreserven für den Winter zu haben. "Wir müssen zu Hause, im Verkehr, in den Geschäften, in den Unternehmen und in den Verwaltungen weniger Energie verbrauchen“, sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. „Wir müssen uns gemeinsam verpflichten, den Energieverbrauch zu senken."
Auf Brüssels Vorschlag hin sollen die Mitgliedsländer ihren Gasverbrauch bis Ende März 2023 um 15% drosseln. Nach dem Willen der EU-Kommission allerdings sollen die EU-Staaten im Fall eines Gasnotstandes zum Gassparen auch gezwungen werden können.