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Achtung, allerhöchste Ansteckungsgefahr

Die neue sechsteilige Mini-Serie "The Hot Zone - Tödliches Virus" erzählt die wahre Geschichte über die Ankunft des Ebola-Virus auf US-amerikanischem Boden. Ein Ausbruch konnte damals in den 1980er-Jahren gerade so verhindert werden. In Afrika wütet die unsichtbare Gefahr indes weiterhin.

Das Ebola-Virus zählt zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Seine tödliche Wirkung wurde der westlichen Welt erst von 2014 bis 2016 wieder bewusst. In dieser Zeit wütete in mehreren westafrikanischen Ländern wie Liberia oder Sierra Leone eine Ebolafieber-Epidemie. Mehr als 11.000 Menschen starben. Und auch in diesem Jahr hat die unsichtbare Gefahr wieder angegriffen. Diesmal unter anderem im Osten des Kongos. Bei einem erneuten Ebola-Ausbruch sind mehr als 3.000 Menschen erkrankt, mehr als 2.000 gestorben. Nun mag Afrika mit seiner mitunter prekären medizinischen Versorgung für viele Bewohner der westlichen Welt meilenweit entfernt sein. Dass die unsichtbare wie tödliche Gefahr jedoch auch schon ihren Weg in die vermeintliche Zivilisation gefunden hat, zeigt die sechsteilige Mini-Serie "The Hot Zone - Tödliches Virus" jetzt auf erschreckende Weise.

Beim Pay-TV-Sender National Geographic ist das neue Format ab 16. September, immer montags, 21 Uhr, in Doppelfolgen zu sehen. Das Erschreckende: Die Serie beruht auf einer wahren Begebenheit und dem gleichnamigen Bestseller des US-Autors Richard Preston von 1995. Ende der 1980er-Jahre, genauer 1989, war die USA nur knapp einem Ebola-Ausbruch entkommen. Die dramatischen Ereignisse spielten sich nur wenige Kilometer von der US-Hauptstadt Washington entfernt ab.

In Reston, Virginia, arbeitet die Militärwissenschaftlerin Dr. Nancy Jaax (Julianna Margulies) in einem Biosafety Labor des USAMRIID (United States Army Medical Research Institute of Infectious Diseases). Die Virologin verfolgt ihren Beruf mit großer Routine. Und allerhöchsten Vorsichtsmaßnahmen in einem Schutzanzug. Muss sie auch. Immerhin könnte sie bei der Untersuchung eines verdächtigen Tierkadavers womöglich mit einem Erreger in Berührung kommen.

Verseuchte Proben aus dem Labor

In der Auftaktfolge zeigt Regisseur Michael Uppendahl (unter anderem "American Horror Story", "The Walking Dead") zunächst penibel genau, wie beschwerlich sich Jaax' Arbeit gerade in ihrem Schutzanzug darstellt. Die überzeugende Schauspielerin Margulies empfand darin sogar eine Platzangst, wie sie später in einem Interview zugab. Als Proben aus einem Primatenlabor eintreffen, lässt Uppendahl die blutigen Stücke Fleisch von der Virologin zunächst in aller Ausführlichkeit zählen, wiegen und messen. Jaax findet sogar Zeit, jüngeren Kollegen die Vorgehensweise ihrer Arbeit sehr ausführlich zu erklären.

So startet "The Hot Zone" eher wie eine interessante Doku. Abwechslung liefern einige Scharmützel, die Jaax als einzige Frau im Team mit ihren männlichen Kollegen, darunter Topher Grace, oder ihrem Vorgesetzten hin und wieder auszufechten hat.

Zum Thriller wandelt sich die Serie, als die Wissenschaftlerin unter dem Mikroskop ausgerechnet bei den Proben aus dem Primatenlabor eine fadenförmige Gestalt erkennt. Sie vermutet das Ebolavirus - als Einzige. Die Spannung nimmt schlagartig zu, als ausgerechnet das verseuchte Blut aus einem undichten Reagenzglas tropft. Spuren davon kommen mit Jaax's Hand in Berührung. Auf dieser hat sie eine noch recht frische Schnittverletzung.

Kampf gegen die Zeit

Die Heldin kämpft fortan um ihre eigene Gesundheit und gegen die Ausbreitung des Virus. Unterstützung in ihrem einsamen Wettlauf gegen die Zeit erhält sie dabei lediglich von ihrem früheren Mentor Wade Carter (Liam Cunningham). Wie ernst die Lage wirklich ist und tatsächlich auch war, wird deutlich, als Jaax das scheinbar verseuchte Primatenlabor aus dem die Ebola-Proben stammen, in einem Vorort in Washington aufsucht. Nicht nur, dass hier keinerlei Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Ein Mitarbeiter übergibt die Kadaver der vermeintlich infizierten Affen lediglich eingewickelt in einer mickrigen Plastiktüte. Jaax platziert die toten Tiere in ihrem Kofferraum. Flüssigkeiten tropfen auf die Straße...

Obwohl der Ausgang mit der Eindämmung der Gefahr auf einer wahren Begebenheit beruht, entwickelt die Serie fessende Momente. Wie schon der Blockbuster "Outbreak", der ebenfalls von Prestons Buch-Vorlage inspiriert war, spielt sie mit der beängstigenden Vorstellung, was passieren könnte, wenn ein tödliches Virus in dicht besiedelten Gebieten ausbrechen würde. Dass dies dann wohl nicht ohne Todesopfer geschieht, zeigen die erschütternden Zahlen aus den Seuchengebieten in Afrika.

Im Anschluss an die Folge von "The Hot Zone" zeigt National Geographic am Montag, 30. September, 22.40 Uhr, noch die begleitende Dokumentation "Tödliche Bedrohung: Kampf gegen Ebola". Der Film beleuchtet die Hintergründe der Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika und gibt einen Einblick in den Kampf der Ärzte und Krisenhelfer gegen das Virus.