Adidas braucht in der Corona-Krise frisches Geld
Der Sportartikelhersteller Adidas strauchelt weiter: Das Unternehmen aus Herzogenaurach war diese Woche bereits in den Schlagzeilen, weil es in der Corona-Krise keine Mieten mehr für die eigenen Geschäfte zahlen wollte. Jetzt hat eine Sprecherin mitgeteilt, dass dringend Liquidität benötigt wird.
Der von der Corona-Krise hart getroffene Sportartikelhersteller Adidas benötigt frische Liquidität. Adidas werde Kredite brauchen, aber keine direkte Staatshilfe, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Angaben zur Höhe der Kredite wollte sie nicht machen.
Unternehmen erhöhen Kreditlinien
Das Unternehmen hatte bereits vor zwei Tagen mitgeteilt, angesichts der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Coronavirus «proaktiv einen konservativen Ansatz beim Liquiditätsmanagement zu verfolgen, um die finanzielle Flexibilität des Unternehmens im derzeitigen Umfeld zu erhalten.» Adidas stoppte in diesem Zuge auch sein geplantes Programm zum Aktienrückkauf.
Derzeit versorgen sich viele Konzerne mit Liquidität, um in der Corona-Krise flüssig zu bleiben. So sicherte sich etwa der Auto- und Lkw-Bauer Daimler weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Der Konzern schloss mit mehreren Banken eine Vereinbarung über eine neue Kreditlinie in Höhe von 12 Milliarden Euro, wie die Stuttgarter am Donnerstag mitteilten. Diese ergänzt eine bestehende Kreditlinie von 11 Milliarden Euro, die bis 2025 läuft.
Adidas entschuldigt sich und zahlt doch weiter Mieten
Wer nach einer Woche keine Miete mehr zahlt:
- H&M (Gewinn 2019: 1,27 Milliarden €)
- Adidas (Gewinn 2019: 2 Milliarden €)
Wer weiterhin Miete zahlt:
- das Café um die Ecke
- die kleine Buchhandlung
- der Bäcker
- das kleine Theater
Einfach genial, wie dieser Markt regelt.— Kaffeecup (@kaffeecup) March 28, 2020
Adidas war diese Woche in die Schlagzeilen geraten, weil das Unternehmen angekündigt hatte, seine Miete für vorübergehend geschlossene Geschäfte nicht zahlen zu wollen. Der Sportartikler hatte das mit enormen Umsatzausfällen begründet. Adidas hatte sich dann dafür entschuldigt und erklärt, die Mieten nun doch zu bezahlen.