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AEW-Star Omega reizt WWE mit provokanten Thesen

Seth Rollins will die neue Konkurrenzliga "tothauen", Roman Reigns nannte es im SPORT1-Interview "großzügig", überhaupt von einer Konkurrenz zu sprechen.

Das verbale Fernduell zwischen WWE und dem neuen Mitbewerber AEW (All Elite Wrestling) läuft schon seit einer Weile, nun ist auch ein Aushängeschild von AEW groß eingestiegen.

Zielscheibe von Kenny Omega, der Vizepräsident und designierter Topstar der Liga ist: Der NXT-Kader von WWE, den der Marktführer in dieser Woche als direkten TV-Konkurrenten für die im Oktober anlaufende Show AEW Dynamite in Stellung gebracht hat.

Omega stellte vor Beginn des "Wednesday Night War" den Wert des WWE-Drittkaders auf provokante Weise in Frage, sprach ihm ab "echte Stars" im Angebot zu haben – und hat dafür auch schon das Echo bekommen.

Kenny Omega: AEW bietet "wahre Stars"

"Nennt es einen Krieg, wenn ihr wollt. Aus meiner Sicht sind wir in einem völlig anderen Geschäft", sagte Omega dem indischen Portal Sportskeeda.

Er meine es nicht persönlich, es gebe bei NXT viele Wrestler, die seine Freunde seien, aber: "Wären diese Jungs bei derselben Show wie ich, würden sie das 'Dark Match' bestreiten. Sie würden im Eröffnungskampf stehen, während ich den Main Event bestreite."

Omega ergänzte: "Ihr wollt das Krieg nennen, Konkurrenz? Tut es, alles cool. Aber wir befinden uns auf anderen Planeten. Und da werdet ihr sofort sehen, wenn ihr ausverkaufte Arenen mit mehr als 10.000 Zuschauern zu sehen bekommt und das Lächeln auf dem Gesicht der Fans. Ihr werdet wahre Stars sehen, keine Entwicklungskader-Talente ('developmental talent')."

NXT-Wrestler Dominik Dijakovic piekst zurück

Wie sehr man diese Worte auf die Goldwaage legen sollte, ist fraglich: Man kann sie als PR-Geklapper und Fan-Folklore lesen, vielleicht sogar als verdeckte Parodie auf Rollins und Reigns, deren Wortwahl über AEW er teilweise aufgreift - Rollins hatte behauptet, WWE biete "das beste Wrestling des Planeten".

Andererseits: Omega wirkte zuletzt durchaus ernsthaft angepiekst durch die WWE-Strategie, gezielt Konkurrenzveranstaltungen gegen AEW zu positionieren: Als WWE im Juni eine parallel zu der AEW-Veranstaltung Fight for the Fallen laufende Show ihrer Partnerliga EVOLVE groß bewarb, beschwerte sich Omega via Twitter, ob das in dem Fall wirklich sein müsse: Fight for the Fallen war eine Wohltätigkeits-Show zur Unterstützung der Opfer von Waffengewalt. Später löschte er den Tweet.

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Nun nimmt Omega den Kampf an und provoziert damit Gegenangriffe aus dem WWE-Lager.

NXT-Wrestler Dominik Dijakovic schrieb Omega an und erinnerte ihn an ein Match mit Keith Lee bei der Independent-Fans PWG, mit dem er ihm 2017 die Show gestohlen hätte. Er könne am Mittwoch zusehen, "wie zwei Developmental-Typen einem echten Star noch einmal zeigen, wie es geht".

Chris Jericho sieht's realistisch

Ob und inwiefern die Wrestler von AEW schon größere Stars sind als die von NXT, darüber wird unter Wrestling-Fans im Netz seit Omegas Interview herzhaft gestritten.

Einer von ihnen hielt Omega dabei ein Interview mit AEW-Champion Chris Jericho entgegen, das anders als das von Omega eindeutig "out of character" ist und eine realistische Selbsteinschätzung der Lage von AEW liefert.

"Wir müssen viele Leute erst aufbauen", sagte Jericho da bei der Audio-Show Collider Live: "Das nationale Publikum kennt Chris Jericho, Jim Ross, Jon Moxley, Dustin und Cody Rhodes, der Rest ist neu für sie. Wrestling-Fans kennen die Young Bucks, Kenny Omega, Pentagon und Fenix, aber dem nationalen Publikum müssen wir sie erst vorstellen und sie gut aufbauen."