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AfD-Chef: Wunsch nach Straßenprotest ist in der AfD stark

Hatte bislang kein Faible für Demonstrationen als politische Aktionsform: AfD-Chef Meuthen. Foto: Christoph Schmidt
Hatte bislang kein Faible für Demonstrationen als politische Aktionsform: AfD-Chef Meuthen. Foto: Christoph Schmidt

Berlin (dpa) - Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat an den Parteivorstand appelliert, am Wochenende möglichst vollzählig zu einer Demonstration seiner Partei in Berlin zu erscheinen.

«Wenn der Wunsch in der Partei sehr stark vorhanden ist, Protest auch auf die Straße zu bringen, dann sollte man dem entsprechen», sagte Meuthen der Deutschen Presse-Agentur. Auf die Frage, ob der Bundesvorstand geschlossen an dem Protestzug an diesem Sonntag teilnehmen werde, antwortete er: «Wenn wir es machen, sollte sich dem auch keiner entziehen.» Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel wird nach Angaben aus ihrem Büro jedoch nicht daran teilnehmen.

Meuthen, der für die AfD im Europäischen Parlament sitzt, hatte bislang kein Faible für Demonstrationen als politische Aktionsform gezeigt. Bei der Abschlusskundgebung am Sonntag ist er als Redner angekündigt. Zahlreiche Gruppen wollen zur gleichen Zeit in Berlin gegen die AfD demonstrieren. Sie werfen den Rechtspopulisten rassistische Hetze vor. Meuthen sagte, er sei schockiert, mit welchem Hass «die sogenannte Antifa» zu gewalttätigen Aktionen gegen AfD-Veranstaltungen und Parteimitglieder aufrufe.

Dass vor dem AfD-Bundesparteitag in Augsburg jetzt schon Anleitungen zum Steinewerfen und Abfackeln von Autos ins Netz gestellt würden, sei «perfide», sagte Meuthen. Er habe aber volles Vertrauen, dass es Bayerns Polizei gelingen werde, einen weitgehend störungsfreien Ablauf des Parteitages am 30. Juni und 1. Juli zu gewährleisten. Die Polizei in Augsburg geht davon aus, dass die von Meuthen erwähnte Website mit «Anleitungen» für «Krawalltouristen» echt ist.