AfD-Parteitag: Frauke Petry, die gedemütigte Chefin

Ihr scharfer Angriff auf Alexander Gauland kam Petry teuer zu stehen.

Am Ende klatschen sie wieder, skandieren „Frauke, Frauke“, jubeln der Frau zu, die sie zuvor ins Leere haben laufen lassen. Am Ende des zweitägigen Parteitags der AfD in Köln bleibt es Alexander Gauland vorbehalten, auf Frauke Petry zuzugehen, um sie zu werben. „Ich weiß, dass Sie gestern einen schweren Tag hatten. Aber wir brauchen Sie in der Partei.“ Es ist das erste Mal, das er überhaupt spricht in diesen zwei Tagen. Der Saal mit rund 600 Delegierten im von der Polizei abgeriegelten Maritim Hotel in Köln tobt, gerade haben sie Gauland, den rechtsnationalen Grand Seigneur aus Potsdam und die junge badenwürttembergische Ökonomin Alice Weidel zum Spitzenduo für die Bundestagswahl gekürt. Und plötzlich sind sich alle ganz einig. Dabei haben sie kaum 24 Stunden zuvor Frauke Petry zutiefst gedemütigt, sie mit ihrem Zukunftsantrag nicht nur durchfallen lassen, sondern ihn schlicht aus der Tagesordnung gekippt. Zuvor ist Petry noch einmal zum Angriff übergegangen, hat abgerechnet mit der Diskussionskultur ihrer Partei – so wie sie es auch schon in ihrer Videobotschaft vom vergangenen Mittwoch getan hat, in der sie zur Überraschung vieler verkündete, dass sie nicht als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl im September zur Verfügung stehen werde. Seither wird gerätselt, ob das nur eine taktische Finte war – oder der Anfang eines Rückzugs der 41-Jährigen. Frauke Petry hatte Alexander Gauland scharf angegriffen In Köln kämpft Petry noch einmal, in einem hautengen knallroten Kleid, das ihre fortgeschrittene Schwangerschaft betont. Zwar äußert sie Verständnis dafür, dass viele lieber keine Debatte führen wollen über die strategische Neuausrichtung, wie sie sie es in ihrem Zukunftsantrag fordert. Sie will die Partei aus der rechten Ecke holen, zu einer bürgerlichen Volkspartei machen. Der Antrag hat im Vorfeld riesigen Wirbel ausgelöst, hatte sie doch Gauland namentlich scharf angegriffen – und mit ihm gleich den gesamten rechten Flügel der Partei. Die Diskussion zu vermeiden, sei zwar emotional verständlich, aber nicht hilfreich, beschwört sie jetzt die Delegierten. „Vor allem ist es nicht mutig.“ Erneut wirbt Petry dafür, bürgerliche Schichten anzusprechen und die Partei regierungsfähig zu machen. Dann zeigt sie sich kompromissbereit, gesteht ein, dass es ein Fehler war,...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung