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AfD-Parteitag in Köln: Geschäfte und Lokale klagen über Umsatzeinbußen

Kölner Einzelhändler blicken mit großer Ernüchterung auf das vergangene Wochenende.

Auch wenn die große Erleichterung über den weitestgehend friedlichen Protest rund um den AfD-Parteitag überwiegt, so blicken doch die meisten Kölner Einzelhändler in der Innenstadt mit großer Ernüchterung auf das vergangene Wochenende. „Die großen Geschäfte haben sicher mehrere Hunderttausend Euro Umsatzverlust zu beklagen“, sagt Jörg Hamel, Geschäftsführer des Handelsverbands Aachen-Düren-Köln. Menschenleere Schildergasse Selbst Geschäfte mit guter Lage hätten schwer unter den Umständen gelitten. „Die Schildergasse war menschenleer“, führt Hamel exemplarisch an. Insgesamt rechne er mit mehreren Millionen Euro Umsatzeinbußen. Eine Kaufhof-Sprecherin wollte keine Zahlen nennen, bestätigte aber, dass das Geschäft stark beeinträchtigt wurde von der Situation in der Stadt. „Die Kundenfrequenz war leider sehr schwach“, so die Sprecherin. Hamel beklagt, dass das Protestwochenende den Handel vor allem in der Innenstadt extrem getroffen habe. „Das schmerzt“, so Hamel. „Auf der anderen Seite sind wir aber froh darüber, dass die Behörden entsprechend wachsam und gut vorbereitet in das Wochenende gegangen sind.“ Imageverbesserung der Stadt? Mittel- und langfristig könne sich das Image der Stadt dadurch wieder verbessern. Ereignisse wie etwa die Silvesternacht 2015 hätten für einen Reputationsverlust bei den Kunden gesorgt. „Dass jetzt alles friedlich war, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Für den Einzelhandel ist es wichtig, dass Köln wieder mit positiven Schlagzeilen belegt wird.“ Die beiden größten Einkaufszentren außerhalb der Innenstadt, die Köln-Arcaden in Kalk und das Rhein-Center in Weiden, verzeichneten zwar jeweils gute Besucherzahlen, aber keine besonders auffälligen Frequenzen. „Wir haben sicherlich etwas von den Sperrungen in der Innenstadt profitiert, aber nicht überproportional“, sagte Rhein-Center-Managerin Alexandra Oeser. Ähnlich sieht das Theda Mustroph (Köln-Arcaden). „Es war ein guter Samstag wie immer, vor allem nachmittags.“ Andrang nur bei den Toiletten Ernüchterung herrschte dagegen bei den Gastronomen, vor allem in der Altstadt. „Bei uns gab es im Vorfeld rund 80 Prozent Stornierungen“, sagt Hendrik Wulfert vom Weinhaus Brungs. Die meisten Tische seien leer geblieben. Andrang habe es nur auf den Toiletten des Restaurants gegeben. „Viele Demonstranten haben uns gefragt, ob sie die Toiletten benutzen dürften“, so Wulfert. Es seien zu wenige öffentliche WCs aufgestellt worden. Rund um den Heumarkt hatten sich mehrere Gastronomen entschieden, ganz zu schließen. Deutlich weniger Besucher verzeichnete auch das Frühlingsvolksfest auf der Deutzer Werft: Rund 80 Prozent weniger kamen am Samstag. Am Sonntag war es rund die Hälfte der Personen, die üblicherweise auf die Kirmes kommen. „Das mittlere Wochenende ist eigentlich das besucherstärkste“, sagt Willi Krameyer von der Gemeinschaft Kölner Schausteller. „Die mittelständischen Betriebe hat das schwer getroffen. Die ausgebliebenen Umsätze können auch an anderer Stelle nicht mehr eingeholt werden.“...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta