Werbung

AfD-Politiker postet Wahlplakat mit Dirndl und erntet Shitstorm

Mit diesem Plakat wirbt AfD-Politiker Daniel Schneider. (Bild: Facebook)
Mit diesem Plakat wirbt AfD-Politiker Daniel Schneider. (Bild: Facebook)

Vielleicht hat sich der AfD-Listenkandidat Daniel Schneider aus Sachsen-Anhalt einfach nur gedacht “Brüste gehen immer”, als er auf seinem Facebook-Account eine Wahlwerbung mit angeblich deutschen Werten postete. Falsch gedacht.

Das schlecht zusammenmontierte Bild zeigt den Torso einer Frau, deren Oberkörper in einem ultrabilligen Dirndl steckt und die in einer Hand eine Brezn und in der anderen eine Mass Bier hält. Dazu die Überschrift: “Deutsche Tradition, weltberühmt & unerreicht” und der Slogan: “Tradition bewahren”.

Ausgelutschter als mit Dirndl, Brezn und Bier kann man bayerische Tradition nicht herunterbrechen. Kein Wunder, dass die Werbung bei Bayern so gar nicht ankommt. “Saupreiß” ist noch eines der netteren Worte für den Mann aus Sachsen-Anhalt, der offensichtlich keine Ahnung hat, wie ein traditionelles Dirndl aussieht. “Schon mal ein Dirndl mit Reißverschluss gesehen?” fragt ein User, und ein anderer: “Wetten, das Dirndl ist aus China?”

Andere Kommentare drehen sich um den offensichtlichen Sexismus der Werbung mit einer Frau, bei der ein Kopf gleich ganz überflüssig ist. “Was für ein sexistischer Mist!” lautet einer der Kommentare. Vor allem vor dem Hintergrund der Forderung der AfD, Kinder besser vor der angeblich schon im Kindergarten beginnenden Sexualisierung zu schützen, wie der User betont.

Lesen Sie auch: Stimmungsmache gegen die CDU: AfD-Politiker verbreitet gefälschtes DDR-Plakat

Noch gar nicht davon zu reden, dass sogar echte bayerische Tradition noch lange nicht mit so etwas wie “deutscher Tradition” gleichzusetzen ist. “Busen, Bier und Brezel?! Echt jetzt?! Das is für euch deutsche Tradition?! Mehr hat dieses Deutschland, dass ihr ach so patriotisch verteidigen wollt, nicht zu bieten?”, fragt ein User. Ein anderer resümiert: “Deutsche Werte in die Welt verfrachten wollen, aber fremde Kulturen im eigenen Land nicht tolerieren. Ihr seid so armselig.”