AfD-Politiker will 600 Gläser Tomatensuppe an Tafel spenden – und erfährt Abfuhr

Der Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Passau, Ralf Stadler, wollte der Tafel im niederbayrischen Waldkirchen 600 Gläser Tomatensuppe spenden – doch die Mitarbeiter lehnten das Angebot ab.

Tafel in Bayern lehnt Suppenspende von AfD ab. (Bild-Copyright: Yvonne Bogdanski/ddp Images)
Tafel in Bayern lehnt Suppenspende von AfD ab. (Bild-Copyright: Yvonne Bogdanski/ddp Images)

Zunächst begründete die Tafel die abgelehnte Spende damit, dass es an Stauraum für die Gläser mangele. Doch als die Mitarbeiter von Ralf Stadlers AfD-Mitgliedschaft erfuhren, hatten sie die Suppen aus einem anderen Grund nicht angenommen, berichtet die “Passauer Neue Presse”. Die Tafel-Vorsitzende Christine Lang begründete ihre Entscheidung wie folgt: “Wir können uns im Wahljahr nicht mit einer Partei ablichten lassen.”

Stadler hätte bei der Übergabe seiner Spende um ein Foto gebeten. Doch Monate vor der bayrischen Landtagswahl ist es für die Helfer offenbar nicht zumutbar. Die AfD zeigte sich auf Twitter empört, dass ihre Gabe abgelehnt wurde. “Glauben Sie, den Bedürftigen ist es wichtig, wer spendet?”, hieß es unter anderem in dem Post.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass eine Hilfseinrichtung auf Zuwendungen eines AfD-Mitglieds verzichtet hat. Der Bundestagsabgeordnete Anton Friesen hatte im Dezember 100 Euro an eine Tafel im thüringischen Sonnenburg gespendet – das Geld bekam er kurze Zeit später wieder zurück.

Die Leitung der Tafel ließ damals wissen: “Das Menschenbild von Diakonie und Kirche ist mit dem der AfD nicht vereinbar und wir möchten uns klar davon abgrenzen.” Friesen rechnete daraufhin auf Facebook mit der Sonnenberger Tafel ab:

Auch zur aktuellen Spendenablehnung in Bayern äußerte sich Friesen bereits im sozialen Netzwerk

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