AfD ruft nach Lucke-Zwischenfall zu Boykott gegen Rewe auf

Fußballfans beschimpften Politiker in Bahn

AfD-Vorsitzender Lucke kann hart und unfair austeilen (Bild: dpa)
AfD-Vorsitzender Lucke kann hart und unfair austeilen (Bild: dpa)

Nach der Verbalattacke einiger FC Köln-Fans gegen AfD-Chef Bernd Lucke, rief die Partei auf Facebook zu einem Boykott gegen Köln-Sponsor Rewe auf. Der Spott ließ nicht lange warten.

Wer austeilt, muss auch einstecken können. Bernd Lucke, Vorsitzender der „Alternative für Deutschland“, lehnt sich gerne etwas weiter aus dem Fenster als im politischen Betrieb üblich. Jetzt bekam er bei einer Zugfahrt zu spüren, welche Reaktionen man damit offenbar hervorruft. Auf einer Zugfahrt wurde der Politrebell von Fans des 1. FC Köln verschmäht und beschimpft.

Nur kurze Zeit später schoss die AfD in der ihr eigentümlichen Art und Weise zurück. Der AfD-Kreisverband Mecklenburg-Schwerin rief auf seiner Facebook-Präsenz zu einem Boykott gegen Köln-Sponsor Rewe auf. Denn die Reaktionen von FC Köln und Rewe auf den Lucke-Zwischenfall seien „absolut niederschmetternd“, heißt es auf der Seite.

Ein Boykott-Aufruf gegen Rewe scheint einigen AfDlern ein adäquates Mittel zu sein (Screenshot: Facebook/AfD Kreisverband Mecklenburg-Schwerin)
Ein Boykott-Aufruf gegen Rewe scheint einigen AfDlern ein adäquates Mittel zu sein (Screenshot: Facebook/AfD Kreisverband Mecklenburg-Schwerin)

Und weiter: „Die Vollidioten aus dem Zug sind ja nicht von allein darauf gekommen, dass sie Professor Bernd Lucke für einen Nazi halten sollen. Die Medien haben ein vollkommen falsches Bild von der AfD propagiert und diese Hohlköpfe haben sicher nie eine einzige Zeile von Bernd Lucke gelesen, der bei uns als Wirtschaftsliberaler gilt.“

Die Köln-Fans hatten Lucke im Zug offenbar einen Nazi genannt. Der Post des Kreisverbandes ist inzwischen wieder gelöscht worden. Mit dem Rewe-Boykott schießt sich die Partei ein weiteres Mal ins Knie. Es scheint, als sei der Weg der AfD mit Fettnäpfchen gepflastert. Im Netz hagelt es derweil weiter Kritik gegen die Partei und ihren Vorsitzenden.