"Affäre Grégory": Mord an einem Kleinkind beschäftigt Frankreich seit Jahrzehnten

Es ist einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle in Frankreichs jüngerer Geschichte: 40 Jahre nach der Ermordung des damals vier Jahre alten Grégory ist der Fall nach wie vor ungelöst. (Eric Feferberg)
Es ist einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle in Frankreichs jüngerer Geschichte: 40 Jahre nach der Ermordung des damals vier Jahre alten Grégory ist der Fall nach wie vor ungelöst. (Eric Feferberg)

Es ist einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle in Frankreichs jüngerer Geschichte: Vierzig Jahre nach der Ermordung des damals vier Jahre alten Grégory ist der Fall nach wie vor ungelöst. "Wir müssen weitermachen, wir schulden es dem kleinen Jungen und seinen Eltern", sagte der Staatsanwalt Philippe Astruc kurz vor dem 40. Jahrestag des Mordfalls in Dijon. Die Gerichtsunterlagen umfassen mittlerweile 42 Bände.

Das Kleinkind war am 16. Oktober 1984 mit gefesselten Händen und Beinen in einem Fluss in der Nähe seines Elternhauses gefunden worden. Ein Cousin des Vaters geriet zunächst in Verdacht, wurde wieder freigelassen und vom Vater des Jungen erschossen. Später gerieten die Mutter von Grégory und weitere Verwandte zeitweise unter Verdacht.

Zugleich wuchs die Kritik am Ermittlungsrichter, dem mehrere Fehler unterliefen und der 2017 Suizid beging. Sechs weitere Untersuchungsrichter befassten sich mit dem Fall, der Stoff für Bücher, Filme und eine kürzlich erschienene Graphic Novel hergab.

Im vergangenen März wurden neue DNA-Analysen und eine Stimmen-Analyse eines anonymen Anrufers in Auftrag gegeben. "Wir können heute die Geheimnisse der Pharaonen aufklären, warum also nicht dieses?", fragte kürzlich François Saint-Pierre, der Anwalt der Familie des kleinen Grégory, dessen Schicksal Frankreich seit vier Jahrzehnten bewegt.

kol/mid