Afghanistan: Mindestens 20 Tote bei Anschlag der Taliban auf Militärstützpunkt

Bei einem Anschlag der Taliban auf einen Stützpunkt des afghanischen Geheimdienstes NDS in Maidan Shahr sind laut offiziellen Angaben mindestens 20 Sicherheitskräfte getötet worden. Andere Schätzungen gehen von bis zu 100 Toten aus. Mehr als 25 wurden verletzt. Ein Selbstmordattentäter zündete in der Nähe des Stützpunktes eine Autobombe. Anschließend stürmten drei Angreifer die Militäreinrichtung, sagte der Chef des Provinzrates, Achtar Mohammed Taheri. Laut dem Provinzrat Mohammed Sardar Bachtiari befanden sich rund 150 Spezialkräfte des Geheimdienstes NDS in der Einrichtung. Taheri zufolge seien alle Angreifer getötet worden. Muhammad Idris wohnt in der Nähe des Stützpunktes. Er schilderte seine Eindrücke: "Ich war im Bereich der Galerien am Wardak Square. Es war fast sechs Uhr. Es gab eine sehr große Explosion. Ich dachte, es wäre ein Erdbeben. Es war sehr stark." Die radikalislamischen Taliban bekannten sich auf Twitter zu dem Anschlag. Seit einigen Monaten greift die Terrororganisation gezielt afghanische Sicherheitskräfte an. Täglich sterben dadurch bis zu 35, heißt es aus Militärkreisen. Seit dem Abzug ausländischer Kampftruppen 2014, haben die Taliban ihr Territorium kontinuierlich ausgedehnt. Sie sollen nun fast die Hälfte des Landes kontrollieren. Die USA bemühen sich seit Juli vergangenen Jahres darum, den Konflikt durch Friedensverhandlungen zu lösen.