Werbung

Afro-Jazz-Legende Manu Dibango erliegt Covid-19

Das Coronavirus fordert zum ersten Mal ein Opfer unter prominenten Künstlern. Der Saxofonist Manu Dibango aus Kamerun erlangte durch seinen Hit "Soul Makossa" Weltruhm. Im Alter von 86 Jahren starb "Papy Groove" nun an einer Corona-Infektion.

Corona hält die Welt weiterhin in Atem. In Paris ist nun erstmals eine Musiker-Legende an Covid-19 gestorben: Der in Kamerun geborene Saxofonist Manu Dibango erlag am Dienstag seiner Infektion, die eine Woche zuvor öffentlich gemacht wurde. Das berichten französische Medien, die sich auf Dibangos Familie sowie sein Management berufen.

Mit 15 Jahren zog Dibango in seine Wahlheimat Paris und wurde in den Klubs der französischen Hauptstadt zum Pionier des Afro-Jazz. Dabei setzte er auf einen Mix aus traditionellen Makossa-Rhythmen aus seiner Heimat und westlich geprägtem Bebop. Später benutzte er auch Funk-Elemente. Seinen Durchbruch feierte er mit "Soul Makossa", welches bis heute als eines der prägendsten Stücke in der Geschichte des Afro-Jazz gilt. Zumindest in Großbritannien wurde zudem "Big Blow" zum Erfolg.

Streit mit Michael Jackson

Dibango warf mehrfach prominenten Künstlern vor, Elemente des Stücks "Soul Makossa" übernommen zu haben, unter anderem Rihanna. Michael Jacksons Hit "Wanna Be Startin' Something" aus dem weltberühmten "Thriller"-Album von 1982 kopierte eine signifikante Zeile. Der King of Pop und der Afro-Jazz-Musiker einigten sich auf einen Vergleich.

Von seinen Fans wurde Dibango liebevoll "Papy Groove" genannt. In unzähligen Alben und Kollaborationen seiner langen Karriere bewies er immer wieder seine Kreativität. Dabei spielte er gemeinsam mit anderen Jazz-Größen wie Herbie Hancock oder experimentierte mit Dub- und Bassmusik mit Bill Laswell. Im Jahr 2004 erhielt er von der UNESCO den Titel "Artist for Peace".