Afro, Zöpfchen oder Rastas: New York verbietet Frisuren-Diskriminierung

Nach Kalifornien ist New York nun der zweite US-Bundesstaat, in dem es verboten ist, Menschen wegen ihrer natürlichen oder kulturell-geprägten Haare an öffentlichen Orten zu benachteiligen. In den USA werden vor allem schwarze Menschen immer wieder deshalb diskriminiert.

Menschen wegen seiner natürlichen Haarpracht zu diskriminieren, ist in New York nun offiziell verboten (Symbolbild: Getty Images)
Menschen wegen seiner natürlichen Haarpracht zu diskriminieren, ist in New York nun offiziell verboten (Symbolbild: Getty Images)

Seit wenigen Tagen gilt im US-Bundesstaat New York ein Gesetz, das dem Alltagsrassismus eindeutig den Kampf ansagt. Auf Twitter schrieb der Gouverneur Andrew Cuomo am 12. Juli: “In unserer Geschichte wurden farbige Menschen lange Zeit wegen ihrer Haare marginalisiert und diskriminiert.“ Er sei stolz darauf, heute ein Gesetz unterschrieben zu haben, nach dem die Diskriminierung bestimmter Frisuren ab sofort illegal sei.

Die New Yorker Staatssenatorin Andrea Stewart-Cousins sagte in einem Statement: “Wir sollten die Diversität feiern, die New York so großartig macht.“ Dazu gehöre auch, dass man alle Arten von Frisuren, die man bei New Yorkern finden könne, respektiere.

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Keine Zöpfe in der Schule, keine Dreads beim Sport

Tatsächlich haben Frisuren wie Rastas, Dreadlocks, Cornrows oder Afros in der Vergangenheit immer wieder dazu geführt, dass deren Träger in der Schule, dem Sport oder bei Arbeit diskriminiert wurden. Wegen ihrer Zöpfe wurde zum Beispiel die Sechstklässlerin Faith Fennidy der Schule verwiesen.

Der Ringer Andrew Johnson ließ sich vor laufender Kameras die Dreadlocks abschneiden, weil er sonst nicht an einem Wettkampf hätte teilnehmen dürfen.

Dazu kommt eine ganze Reihe von Fällen, in denen vor allem schwarze Frauen wegen ihrer angeblich “unprofessionellen Frisur“ von ihren Arbeitgebern nach Hause geschickt wurden.

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New York City, Kalifornien, New York

In New York City war bereits im Februar 2019 ein ähnliches Gesetz in Kraft getreten. Danach gelten die Aufforderung, sich eine neue Frisur zuzulegen, oder andere abschätzige Kommentare als Rassendiskriminierung, die mit Geldstrafen bis zu 250.000 Dollar geahndet werden kann. Anfang Juli hatte Kalifornien als erster Bundesstaat den sogenannten CROWN-Act verabschiedet, wobei die Abkürzung hierfür steht: “Create a Respectful and Open Workspace for Natural Hair“ (deutsch: “Schaffe einen respektvollen und offenen Arbeitsplatz für natürliche Haare”).

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