Insolvenz: Air Berlin: Verwalter fordert zwei Milliarden Schadenersatz

Etihad versorgte die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft immer wieder mit frischem Geld und sicherte sich über die Beteiligung Zugang zum deutschen Markt.

Berlin. Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin verklagt ihren Groß­aktionär Etihad Airways auf einen Schadenersatz von bis zu zwei Milliarden Euro. Der entsprechende Antrag ist beim Landgericht Berlin eingegangen, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Insolvenzverwalter Lucas Flöther verlangt demnach die Zahlung von zunächst 500 Millionen Euro sowie die Feststellung, dass Etihad zu weiterem Schadenersatz verpflichtet sei. Das Gericht legte den Streitwert „vorläufig auf bis zu zwei Milliarden Euro“ fest.

Der Insolvenzverwalter ist der Auffassung, dass sich Etihad mit Sitz in Abu Dhabi im April 2017 in einem Dokument verpflichtet habe, Air Berlin in den folgenden 18 Monaten finanziell zu unterstützen. Weil Etihad diese Zusage aber schon im August 2017 zurückgenommen habe, habe Air Berlin Insolvenz anmelden müssen. „Nach Auffassung des Insolvenzverwalters handelt es sich dabei um eine harte Patronatszusage“, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters am Freitag – eine verbindliche Aussage des Unternehmens zur Zukunft Air Berlins, die nicht eingehalten wurde.

Ob die am 27. April 2017 in einem „comfort letter“ abgegebene Zusage rechtsverbindlich war, muss nun das Landgericht prüfen. Das Gericht hat Etihad bis Ende Januar Zeit gegeben, auf die Klageschrift zu reagieren. Ethiad bestätigte am Freitag die Zustellung der Klage, wies die Vorwürfe aber zurück: „Wir sind der Auffassung, dass die Klage unbegründet ist und werden uns energisch dagegen verteidigen. Weiter...

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