Airbus: Ernsthaftes Qualitätsproblem in Endmontage der A400M

Der Airbus Militärtransporter A400M: Unfallursache des Absturzes Sevilla soll eine falsche Programmierung der Software gewesen sein. Foto: Andy Rain

Nach dem Absturz des Militärtransporters A400M sieht Airbus-Strategiechef Marwan Lahoud «ein ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage».

Airbus habe erstmals seit dem Unfall in Sevilla die Ergebnisse der Blackbox-Auswertung des Fliegers einsehen können, sagte Lahoud dem «Handelsblatt». «Sie bestätigen unsere interne Analyse.»

Die Software für die Steuerung der Motoren sei bei der Endmontage falsch aufgespielt worden. Das sei kein Ruhmesblatt für das Unternehmen, sagte Lahoud. Es gebe aber keine strukturellen Defekte. Konstruktive Änderungen an den Turbo-Prop-Motoren, die von einem europäischen Konsortium hergestellt werden, hätten für Airbus längere Verzögerungen mit sich gebracht.

Airbus hatte Kunden des Militärtransporters A400M, darunter die Bundeswehr, bereits vor möglichen Problemen bei der Triebwerkssteuerung gewarnt. In einer sogenannten dringlichen technischen Empfehlung des Herstellers wurden die Nutzer des Flugzeuges über nötige Tests informiert.

Anfang Mai war bei Sevilla eine A400M unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Dabei waren vier Besatzungsmitglieder getötet und zwei schwer verletzt worden.