Frühere RAF-Mitglieder sollen mehr Überfälle begangen haben
Hannover (dpa) - Mit einem neuen Video, Fotos und neuen Informationen wollen die Ermittler die seit Jahrzehnten gesuchten früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub fassen. Die beiden Männer sowie die Anfang dieses Jahres verhaftete Daniela Klette sollen Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte zwischen 1999 und 2016 begangen haben. Inzwischen werden dem Trio weitere Straftaten vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen mitteilten.
Die drei Beschuldigten sollen 2014 in Elmshorn (Schleswig-Holstein) und 2015 in Osnabrück (Niedersachsen) die Kassenbüros von Einkaufsmärkten überfallen haben. Garweg und Staub sollen zudem 2009 auch in Löhne-Ulenburg (Nordrhein-Westfalen) einen Einkaufsmarkt überfallen haben. Insgesamt sollen die beiden früheren RAF-Mitglieder für 13 Taten mit einem Gesamtschaden von mehr als 2,7 Millionen Euro verantwortlich sein.
Sie sollen damit ihr Leben im Untergrund finanziert haben. Gegen das Trio wird wegen versuchten sowie vollendeten schweren Raubes sowie wegen versuchten Mordes ermittelt. Auch erpresserischer Menschenraub wird ihnen vorgeworfen. Klette, Staub und Garweg gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. 1998 erklärte sich die RAF, die mehr als 30 Menschen tötete, für aufgelöst.
Video wird am Abend bei «Aktenzeichen XY… Ungelöst» gezeigt
Am Abend (20.15 Uhr) soll das neue Video in der Fernsehsendung «Aktenzeichen XY… Ungelöst» gezeigt werden. «Man nimmt an, dass dieses Video Burkhard Garweg zeigt», heißt es in einer Mitteilung der Macher des ZDF-Formats. Der Beitrag sei kurzfristig noch in die Sendung eingebaut worden.
Das LKA veröffentlichte zudem gefälschte Ausweisdokumente, die möglicherweise zur Anmietung von Wohnungen in Tatort-Nähe genutzt wurden. «Es besteht der Verdacht, dass Daniela K. sich als Sarah (Tat in Stuhr) und Lucia (Tat in Hildesheim) ausgegeben und hierbei zur Anmietung möglicherweise gefälschte Ausweisdokumente vorgelegt haben könnte», hieß es. Gesucht werden jetzt die damaligen Vermieter.