Alarmierende Studie: Ein Drittel aller Todesfälle von Hitze infolge des Klimawandels verursacht

Die Erde ist heute rund ein Grad wärmer als in der vorindustriellen Zeit. Das hat auch dramatische Auswirkungen auf unsere Gesundheit, wie eine Studie belegt.

Die Temperaturen steigen - was schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben kann. (Bild: Getty Images)
Die Temperaturen steigen - was schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben kann. (Bild: Getty Images)

Der Klimawandel ist kein Hirngespinst, er findet statt und der Mensch ist seine Ursache. Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ist die Erde im Durchschnitt rund ein Grad wärmer. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Natur, die mit verheerenden Wetterextremen reagiert. Auch die Gesundheit des Menschen ist davon unmittelbar betroffen, wie aus einer groß angelegten Studie hervorgeht.

Aus der Gemeinschaftsstudie der London School of Hygiene & Tropical Medicine und der Universität Bern geht hervor, dass in den Jahren 1991 bis 2018 ein Drittel aller Todesfälle im Zusammenhang mit Hitze infolge des Klimawandels stehen. Mit ihrer Erkenntnis schlagen die Forscher Alarm: "Wir nehmen an, dass die Zahl der hitzebedingten Todesfälle weiterhin steigen wird, wenn wir nichts gegen den Klimawandel tun", sagt Dr. Ana M. Vicedo-Cabrera von der Universität Bern laut der Landesrundfunkanstalt MDR.

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Appell der Forscher: Jetzt handeln

Für ihre Studie nutzten die Wissenschaftler Daten von 732 Regionen in 43 Ländern. Die meisten hitzebedingten Toten gab es im genannten Zeitraum in Zentral- und Südamerika. In Ecuador gingen 76 Prozent aller Todesfälle auf diese Ursache zurück. In Bangkok waren es 53,4 Prozent, während in London ein Drittel (33,6) aller Todesfälle durch Hitze infolge des Klimawandels verursacht wurden.

Die Erkenntnisse stützen sich – wohlgemerkt – auf die Auswirkungen, die ein globaler Temperaturanstieg von nur 1 °C zur Folge hatte. Das macht die Studie umso besorgniserregender – liegt der Wert doch deutlich unter dem Ziel des Pariser Klimaabkommens, das den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf maximal 2 °C begrenzen will.

Die Botschaft sei also klar, meint Prof. Antonio Gasparrini von der London School of Hygiene & Tropical Medicine: "Der Klimawandel wird nicht nur verheerende Auswirkungen in der Zukunft haben. Jeder Kontinent erfährt schon jetzt die fatalen Konsequenzen der menschlichen Aktivitäten auf unserem Planeten". Wir müssten also handeln, fügt der Epidemiologe hinzu, und zwar jetzt.

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