Alarmierende Zahlen - In Deutschland scheiterten im ersten Halbjahr 2024 bereits 14.600 Abschiebungen
Nach dem Anschlag von Solingen sorgt die nicht erfolgte Abschiebung des mutmaßlichen Attentäters für Diskussionen. Nun gibt es Zahlen, wie viele Abschiebungen in Deutschland gescheitert sind. Und diese sind alamierend.
Im ersten Halbjahr 2024 sind 14.601 Abschiebungen in Deutschland gescheitert, davon waren 4.952 Dublin-Überführungen. Das berichtet das Nachrichtenportal „t-online“ unter Berufung auf Zahlen aus dem Bundesinnenministerium (BMI). Die Zahl der gescheiterten Abschiebungen bewegt sich damit nur leicht unter dem Niveau von 2023 (im Gesamtjahr: 31.330 Fälle).
Im Gesamtjahr 2023 scheiterten bundesweit 31.330 Abschiebungen
Die Mehrheit dieser Abschiebungen – 14.067 Fälle – scheiterten noch vor der Übergabe an die Bundespolizei. Am häufigsten (8.223 Mal) kam es dabei laut BMI zu „nicht erfolgten Zuführungen“. Hierbei werden Asylbewerber zum Beispiel nicht in ihrer Unterkunft angetroffen, wie in dem Fall des Tatverdächtigen von Solingen, Issa al-Hassan. 5.748 Mal kam es zu „Stornierungen des Ersuchens“ – hierbei werden zum Beispiel Flüge gestrichen, weil die Landeerlaubnis im Zielland fehlt.
Zu den sogenannten „nicht erfolgten Zuführungen“ wie im Fall von Issa al-Hassan kommt es demnach anteilig wesentlich häufiger als im Vorjahr. Im Gesamtjahr 2023 scheiterten bundesweit 31.330 Abschiebungen. In 15.798 Fällen kam es zur „Stornierung des Ersuchens“, in 14.011 Fällen zur „nicht erfolgten Zuführung“.