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Aldi und Lidl zahlen ihren US-Mitarbeitern eine Impfprämie

In den USA gehen die Corona-Impfungen deutlich schneller voran als in Deutschland. Discounter versprechen geimpften Mitarbeitern sogar mehr Geld.

Lidl, Aldi und die Aldi-Nord-Tochter Trader Joe’s bieten ihren Mitarbeitern eine einmalige Prämie an, wenn sie sich gegen Covid-19 impfen lassen. Lidl, das seinen US-Sitz in Arlington im Bundesstaat Virginia hat, hat diese Woche angekündigt, Mitarbeitern, die sich impfen lassen, 200 Dollar extra zu zahlen. Das Geld soll die Kosten decken, die mit einer Impfung verbunden sind, wie Anreise oder Kinderbetreuung.

Der gehobene Discounter „Trader Joe’s“, eine Aldi-Nord-Tochter, hatte bereits vergangene Woche angekündigt, unter den Mitarbeitern eine Prämie für eine Impfung auszuloben. Diese Woche zogen auch die Aldi-Märkte in den USA nach, die zu Aldi Süd gehören. Damit nehmen die deutschen Einzelhändler in den USA eine Vorreiterrolle ein. Denn von den US-Einzelhändlern haben bisher nur Dollar General und der Lieferdienst Instacart ähnliche Impfanreize verkündet.

In den USA ist die Zahl der Menschen, die am Coronavirus verstarben, diese Woche auf über 400.000 gestiegen. Fast acht Prozent der Bevölkerung sind bereits positiv getestet worden. Dank früher Zulassungen ist das Land aber auch schon bei den Impfungen weiter als Deutschland. Trotz einiger Rückschläge haben laut Center for Disease Control bislang 16,5 Millionen Amerikaner ihre erste Dosis erhalten, in Deutschland sind es etwa 1,4 Millionen.

Auch in den USA wurde eine Impfstrategie mit Prioritäten festgelegt: Supermarkt-Mitarbeiter gehören demnach zur dritten Gruppe in der Prioritätenliste – hinter den Mitarbeitern von Krankenhäusern und Altenheimbewohnern sowie anderen existenziell wichtigen Berufen und Amerikanern über 75. In einigen Bundesstaaten wie etwa New York kann sich das Supermarkt-Personal wegen der raschen Fortschritte bereits impfen lassen.

Aldi will sowohl Festangestellten als auch nach Stunden bezahlten Mitarbeitern den Bonus auszahlen, wenn sie eine Impfung nachweisen können. Sie erhalten allerdings keine Pauschale, sondern zwei Stundenlöhne pro Impfung. Möglicherweise anfallende Kosten für die Impfung will der Einzelhändler ebenfalls übernehmen. Für die Mitarbeiter in den Lagern und Logistikzentren erwägt das Unternehmen, die Impfung vor Ort zu organisieren.

Mit dieser Initiative wolle Aldi verhindern, dass Mitarbeiter nicht „zwischen Gehalt und Gesundheit“ wählen müssen, kommentierte der Aldi-US-Vorstandsvorsitzende Jason Hart die Initiative. Aldi hat seinen Sitz in Illinois und betreibt in den USA mehr als 2000 Supermärkte in 36 Bundesstaaten und beschäftigt mehr als 25.000 Menschen.